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Besprechung CD/SACD stereo/surround

Dances to a Black Pipe

BIS 1863

1 CD/SACD stereo/surround • 82min • 2011

13.01.2012

Künstlerische Qualität:
Künstlerische Qualität: 9
Klangqualität:
Klangqualität: 9
Gesamteindruck:
Gesamteindruck: 9

„Gut gemacht, mein Freund, und beispielhaft für dein Instrument!" So warnt eine Geisterstimme - auf englisch – in den exzentrischen, zugleich epigonal progressiv mit Cluster-, Elektronik- und Verfremdungstechniken à la Penderecki, Boulez, Stockhausen und musique concrète gewürzten Peacock Tales (Track 14) von Anders Hillborg (2004). Warnung an denkbare Kritiker und Hörer vor akustisch strapaziösen, offenbar füür eine pantomimisch zu choreographierende Bühnendarstellung – laut Abbildung – konzipiert: der maskierte Klarinettist in exotischer Kostümierung. Abrufbar in Bild und Ton auf YouTube. Zeitgenössische Kunst. Es stimmt. „Martin Fröst gilt weltweit als einer der aufregendsten und charismatischsten Instrumentalisten unserer Zeit" (Beiheft Seite 15).

Doch halt! Nähme der Kritiker dies als bare Münze für die durchweg zu bewundernden artistischen Bläserleistungen von Martin Fröst mit seiner Black Pipe, so wäre mit seinem siegreichen Gipfelsturm jegliche Hoffnung auf weitere überzeugende Werkdeutungen vergeblich. Schon dieser Gedanke, so nahe er angesichts einer scheinbar wirklich nicht mehr zu überbietenden Perfektion an Spielvirtuosität und Artistik liegen mag, macht in der Tat „frösteln". So gewinnt man denn schnell in vertrauten Gefilden wieder Boden unter den Füßen: bei Brahms, Klezmer, Piazzolla, vor allem aber bei Aaron Coplands berühmtem Klarinettenkonzert. Nur zwei Interpreten aus der stattlichen Solistenreihe, zwei Damen als Repräsentantinnen ihres Faches, seien zum Vergleich zitiert: Sharon Kam (Teldec, „American Classics") und Sabine Meyer (EMI, „Homage To Benny Goodman", für den dieses Werk ja ursprüngliche komponiert worden war). Beiden Klarinettistinnen gelingt es ebenfalls überzeugend, die spieltechnisch-virtuosen Voraussetzung dank „Seele" und „Swing" in Partnerschaft mit ihren Begleitorchestern und Dirigenten in idealer Weise miteinander zu kombinieren und bis heute unangefochten zu konkurrieren.

Dr. Gerhard Pätzig [13.01.2012]

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Komponisten und Werke der Einspielung

Tr.Komponist/Werkhh:mm:ss
CD/SACD 1
Aaron Copland
1Konzert für Klarinette, Harfe, Streicher und Klavier 00:16:03
3Ungarischer Tanz No. 12 d minor for Orchestra 00:02:29
4Ungarischer Tanz No. 13 D major for Orchestra 00:01:28
5Ungarischer Tanz No. 1 g minor – Allegro molto 00:03:02
6Ungarischer Tanz No. 21 e minor for Orchestra – Vivace 00:01:20
Göran Fröst
7Klezmer Dances 00:03:57
Witold Lutoslawski
8Dance Preludes for Clarinet, Percussion, Harp, Piano and Strings (1954) 00:09:15
Astor Piazzolla
13Oblivion 00:04:16
Anders Hillborg
14Konzert for Clarinet and Orchestra (Peacock Tales) 00:19:04
Fredrik Högberg
15Dancing with Silent Purpose 00:10:36
Aaron Copland
19Concerto for Clarinet, Harp, Strings and Piano 00:07:49

Interpreten der Einspielung

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