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Besprechung CD

Maximilian Ehrhardt

Diminuitions

Carpe Diem CD-16338

1 CD • 67min • 2024

05.04.2025

Künstlerische Qualität:
Künstlerische Qualität: 8
Klangqualität:
Klangqualität: 8
Gesamteindruck:
Gesamteindruck: 7

Der junge Harfenist Maximilian Ehrhardt gehört zu einer neuen Generation, die das Spiel auf der historischen Harfe mit einer intensiven Auseinandersetzung mit dem vorhandenen Repertoire sowie seiner Erweiterung verbinden. Im Bereich der Alten Musik ist er unter anderem mit Concerto Copenhagen, L’Arpeggiata oder auch Dorothee Oberlingers Ensemble 1700 zu erleben und beschäftigt sich darüber hinaus mit seinem eigenen Ensemble oder auch solistisch mit eigenen Projekten. Auf seiner ersten Solo-CD, die ebenfalls beim Label Carpe Diem Records erschien, widmete er sich walisischer Harfenmusik des 17. Jahrhunderts, auf der aktuellen Aufnahme „Diminutions“ verbindet er Solowerke für sein Instrument, die italienische chromatische Harfe, aus dem 17. Jahrhundert mit neuen Werken des 21. Jahrhunderts. Der Titel „Diminutions“, den Ehrhardt für seine Aufnahme gewählt hat, bezieht sich auf die variationsreiche Form, in der viele der historischen Werke zu finden sind. Und tatsächlich stellen auch die neuen Kompositionen in der Regel eine Variation des Themas des historischen Originalwerks dar.

Neues für die „Arpa Doppia“

So erklingen Werke aus dem 17. Jahrhundert von Girolamo Frescobaldi, Manuel Rodrigues Coelho, Jan Pieterszoon Sweelinck, Francisco Correa de Arauxo, Peter Philips und Giovanni Maria Trabaci. Hier ist Ehrhardt hörbar in seinem Element und spielt dies virtuos, mit feiner Dynamik und klarer Linienführung. Zu den historischen Originalwerken gesellen sich auf dem Album neue Werke von Bernhard Lang, Kate Moore, Malte Giesen, Chikage Imai, Ian Wilson und Natalia Dominguez Rangel. Sie haben sich in ihren Neuschöpfungen auf die ein oder andere Weise auf die Vorbilder aus dem 17. Jahrhundert bezogen – mal als ganz konkretes Zitat, mal in einer thematischen Orientierung am Original. Die Werke stellt Ehrhardt in der Reihenfolge so, dass sich alt und neu direkt gegenüberstehen. Dies ist hinsichtlich der inhaltlichen Bezüge auch durchaus sinnvoll, lässt aber die Kontraste zwischen Vergangenheit und Gegenwart umso schärfer erscheinen und wirkt punktuell sehr hart, gerade wenn in den neuen Kompositionen ganz besonders die Chromatik der Harfe ausgereizt wird und das Spiel teils fast an das Stimmen der Harfe erinnert. Konzeptionell also ein interessanter Ansatz, musikalisch auch großartig umgesetzt, die sehr harten Kontraste zwischen den Werken des 17. Jahrhunderts und des 21. Jahrhunderts sind jedoch Geschmackssache.

Verena Düren [05.04.2025]

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Komponisten und Werke der Einspielung

Tr.Komponist/Werkhh:mm:ss
CD/SACD 1
Bernhard Lang
1GAME 10-4-1 Diminuendo 00:08:34
Girolamo Frescobaldi
2Ancidetemi pur d'Archadelt passagiato (Il secondo libro de toccate, Rome, 1627) 00:06:04
Kate Moore
3Susanna's lament 00:04:53
Manuel Rodrigues Coelho
4Susana (Flores de Musica, Lisbon, 1620) 00:05:25
Malte Giesen
5Neural Variations 00:06:02
Jan Pieterszoon Sweelinck
6Est-ce Mars SwWV 321 00:05:24
Chikage Imai
7Bucolic 00:07:06
Francisco Correa Arauxo
8Gaybergier de Toma Crequilion (Facultad orgánica, Alcalá, 1626) 00:04:56
Ian Wilson
9A distant relation 00:03:44
Peter Philips
10Amarilli di Julio Romano (Fitzwilliam Virginal Book, 1603) 00:03:32
Natalia Domínguez Rangel
11Il Matto 00:05:46
Giovanni Maria Trabaci
12Io mi son Giovinetto (Ricercate, Neapel 1603) 00:05:49

Interpreten der Einspielung

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