Supraphon SU 3372-2
1 CD • 76min • 1998
01.07.1999
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Ein gelungenes, mit 76 Minuten prallvolles Plädoyer für Viteszlav Novák (1870-1949), mit drei hoch poetischen, farbenreichen Sahnestücken. Von der bedeutenden Slowakischen Suite op. 32 war eine Neueinspielung überfällig: Die beiden Alternativen aus dem eigenen Haus unter Vaclav Talich und Karel Sejna sind technisch hoffnungslos veraltet, wenn auch Talichs innige Interpretation musikalisch wohl unüberbietbar bleibt. Gleichwohl liefert das Prager Kammerorchester eine kaum weniger mitreißende, noch etwas transparentere, nicht ganz so introvertierte Lesart. Von der F-Dur Serenade, einem Stück aus Nováks Schülerzeit bei Dvorák, legt Belohlavek mit seinem jungen, 1994 gegründeten Kammerorchester eine mustergültige Version vor, die Mogrelias langweilige Marco Polo-Produktion weit hinter sich läßt. Der stimmungsvolle Liederzyklus op. 38 überzeugt in der farbenreichen Instrumentierung noch mehr als in der Klavierversion. Die junge Mezzosopranistin Jana Tetourová (Jg. 1971) ist eine vielversprechende Entdeckung: Ihre warme, in allen Lagen ausgeglichene Stimme bleibt den Farben der Lieder nichts schuldig. Nur an der Feinabstimmung der Intonation in Nuancen könnte sie noch etwas Arbeit investieren.
Dr. Benjamin G. Cohrs [01.07.1999]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Vítezslav Novák | ||
1 | Slowakische Suite op. 32 | |
2 | Melancholické Pisne o lásce op. 38 (Melancholische Lieder über die Liebe, Liederzyklus, 1906) | |
3 | Serenade F-Dur für kleines Orchester (1894) |