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Liszt: Das Gesamtwerk für Solo-Klavier Vol. 52

Hyperion CDA67235

1 CD • 75min • [P] 1998

01.02.1999

Künstlerische Qualität:

Klangqualität:

Gesamteindruck:

Der Liszt-Langstreckenläufer Leslie Howard ist inzwischen bei 'Volume 52' seines gigantischen Gesamteinspielungsmarathons angelangt. Beim Hauptwerk dieser CD mit dem Titel "Ungarischer Romanzero" handelt es sich um die Ersteinspielung einer von Liszt nur fragmentarisch bearbeiteten Tanzmelodiensammlung der Unterhaltungsmusik seiner Zeit. Aus ähnlichem Material entstanden auch die heute zum Standardrepertoire der Virtuosen zählenden "Ungarischen Rhapsodien".

Beim Hören stellt man wenig überrascht fest, wie diese Rhapsodien im Embryonalstadium doch recht ärmlich daherkommen, bevor der geniale Liszt sie mit Oktaven, Terzen und Trillern kostümiert und die netten, aber etwas schlaffen Stückchen mit seiner riesigen Virtuosenluftpumpe aufgeblasen hat. Um überhaupt eine spielbare Version der ungenutzten Materialsammlung zu erhalten, mußten die meisten der einzelnen Nummern ergänzt und vervollständigt werden, wo Liszt nur skizzenhafte Kompositionshinweise vermerkte oder mit einem lapidaren "etc." abbrach. Im ersten der die CD komplettierenden "Deux marches dans le genre hongrois" in d-Moll komponierte Leslie Howard gar ganze 21 Takte hinzu. Angaben zu Tempo, Phrasierung, Pedalführung und Dynamik fehlen im Manuskript fast gänzlich, entsprechend unaufgeregt solide und ohne größeren Interpretationsaufwand spielt Howard. Wirklich zu empfehlen ist diese CD nur vollständigkeitssüchtigen Sammlern.

Peter Schlüer [01.02.1999]

Komponisten und Werke der Einspielung