Saint-Saëns: Sämtliche Etüden
Hyperion CDA 67037
1 CD • 72min • 1998
01.07.1999
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
In Deutschland sind in der Gattung Klavieretüde die Namen Czerny, Chopin, Liszt, Debussy, Ligeti geläufig. Die CD stellt die beachtenswerten Stücke vor, die Saint-Saëns hierzu beigetragen hat und in mehreren Sammlungen veröffentlichte: 1877 op. 52, 1899 op. 111 sowie, für die linke Hand allein, Six Études op. 135. Die CD enthält auch Thème varié (1894, op. 97). Die Darbietungen von Piers Lane klingen sicher und versiert. Schwere Doppelgriffe werden bewältigt. In Tr. 3, einem Fest von Tonrepetitionen, "finishly difficult", wie der Pianist im Booklet suggeriert (teuflisch schwierig), beeinträchtigen allenfalls kleine dynamische Unbeherrschtheiten das strenge Ohr. In der ersten der beiden bemerkenswerten Terzenetüden erklingen nicht alle Übergänge mit wünschenswerter Deutlichkeit. Andere Stücke leben von Anschlagsdelikatessen und polyphoner Vielfalt; der Anteil an Fugatos ist nicht eben gering, war der Komponist doch Verfechter der Musik J.S. Bachs und ein Gegner der Impressionisten und Richard Wagners.
Die leichten, heiteren Stücke der Sammlungen klingen recht frisch, so auch der in der englischen Fassung sehr ausführliche Booklet-Text, der dem Pianisten zu verdanken ist. Die Werkcharakterisierungen wurden ins Deutsche übersetzt.
Dr. Matthias Thiemel [01.07.1999]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Camille Saint-Saëns | ||
1 | Six Études op. 52 | |
2 | Six Études op. 111 | |
3 | Six Études pour la main gauche seule op. 135 | |
4 | Thème Variée op. 97 |