
Hyperion CDA67056
1 CD • 74min • 1998
01.05.1999
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Der Pole Ignacy Jan Paderewski galt um die Jahrhundertwende als einer der bedeutendsten Klaviervirtuosen seiner Zeit. Als charismatische Persönlichkeit füllte er die Konzertsäle der Welt und als engagierter Patriot wurde er 1919 zum Premierminister Polens berufen. Sein unermüdlicher Einsatz für sein Heimatland äußerte sich nicht allein in Benefiz-Tourneen durch die USA und Gründung von Unterstützungsfonds in England, sondern fand seinen Niederschlag in der Komposition der Polonia betitelten Sinfonie aus Anlaß des vierzigsten Jahrestags des polnischen Aufstandes gegen die zaristische Regierung. Das weitschweifige Werk steht in der Tradition von Liszt und weist statt strenger sinfonischer Strukturen eher programmusikalische Züge auf. Es schildert in drei Sätzen die heroische Geschichte des polnischen Volkes, Trauer über die Unterdrückung und triumphale Vorausahnung kommender Befreiung. Die aufgebotenen orchestralen Mittel sind gewaltig, und Paderewski erzielt damit stellenweise äußerst aparte Klangwirkungen. Zusätzlich verlangt er eine Orgel, drei Sarrusophone und im reichen Schlagzeugarsenal ein selbstkonstruiertes Donnerblech, das "Tonitruon". Jerzy Maksymiuk steuert das Orchester unerschrocken durch das ausladende Opus, nur das Klangbild ist etwas eng geraten.
Peter T. Köster † [01.05.1999]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Ignaz Jan Paderewski | ||
1 | Sinfonie b-Moll (Polnische) |