Cavalli Records CCD 114
1 CD • 55min • [P] 1999
01.11.1999
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Grundsätzlich ist nichts dagegen einzuwenden, Bach auf einem Fortepiano zu spielen. Lorenzo Ghielmi beispielsweise hat eindrucksvoll demonstriert, daß ein Silbermann-Flügel, wie der Thomaskantor ihn nachweislich gekannt hat, durchaus den Anforderungen, die Bachs Musik einerseits an die artikulatorische Nuancierung, andererseits an die Linienführung stellt, erfüllen kann. So liegt das Problem der vorliegenden Aufnahmen nicht in der grundsätzlichen Entscheidung, sondern in der Wahl des speziellen Instrumententyps: Der Nachbau eines Fortepianos von 1790 mit Wiener Mechanik wirkt für Musik, die in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts entstanden ist, viel zu massiv.
Ohnehin überwiegt der Eindruck, daß die Interpretin nicht vom Cembalo einen Schritt weiter, sondern vom modernen Steinway einen Schritt zurück gegangen ist, ohne sich wirklich auf die Idiomatik des Instruments und der Musik einzulassen. So sind beispielsweise die barocken Züge der Chromatischen Fantasie in Kremers' dynamischen und agogischen Romantizismen kaum noch zu erkennen. Schade drum!
Dr. Matthias Hengelbrock [01.11.1999]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Johann Sebastian Bach | ||
1 | Toccata d-Moll BWV 913 | |
2 | Französische Ouvertüre h-Moll BWV 831 (aus: Clavierübung 2. Teil) | |
3 | Chromatische Fantasie und Fuge d-Moll BWV 903 |