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Weshalb Bachs Cello-Suiten für den Traverso, das Modeinstrument des Spätbarock und aufkommenden Galanten Stils, transkribiert werden mußten, sei einmal dahingestellt – fehlt es doch im Vergleich etwa zur Blockflöte durchaus nicht an hochwertiger, repräsentativer Musik. Dennoch, Hazelzets Einrichtung überzeugt durch Geschmack und Intelligenz, jedoch verzeichnet man ein merkwürdiges Gefälle: Im Vergleich zu den restlichen Stücken schneidet seine Einspielung der ersten Suite schlecht ab. Von der engen, kehligen Tongebung, einigen fragwürdigen Lesarten, unverständlichen Phrasierungen, Ansprache- und Intonationsunsicherheiten einmal abgesehen, sind eine (gewollte?) Kleingliedrigkeit, häufige Binnenakzente, die gerade einen tanzsatztypischen "Swing" verhindern und überhaupt ein allzu sehr an der Oberfläche bleibendes interpretatorisches Konzept auffällig. Die zweite und dritte Suite und auch die Partita bewältigt Hazelzet sowohl technisch souveräner als auch musikalisch wesentlich schlüssiger. Insgesamt jedoch lassen die 75 Minuten Solomusik eine gewisse Farbigkeit und Vielgestaltigkeit der musikalischen Mittel vermissen.

Heinz Braun † [01.12.2000]

Komponisten und Werke der Einspielung