Hélas Avril

Erato 8573-82163-2
1 CD • 64min • 1998
01.11.2000
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Die Chansons des Matteo da Perugia einzuspielen, der in den ersten Jahren des 15. Jahrhunderts am Mailänder Dom und am Hof des Gegenpapstes Alexander V. in Bologna wirkte, setzt zunächst eine editorische Leistung voraus. Pedro Memelsdorff, der bereits mehrere Abhandlungen über den Komponisten sowie über das Ars nova- und das Ars subtilior-Repertoire veröffentlichen konnte, hat hier Maßstäbliches geleistet: Er hat die Tonalität der Sätze zum Teil neu gedeutet, die Notation detailliert entschlüsselt, Instrumente ausgewählt und die Zuordnung der einzelnen Stimmen besorgt. Matteos Balladen und Rondeaus verbinden die erlesene Klangkunst einer aristokratischen Hochkultur mit einer ursprünglichen, oft sogar volkstümlich eingängigen Musizierhaltung. In verschlungenen Linien werden die Gesangs- und Instrumentalstimmen filigran verwoben, ähnlich wie die florale Ornamentik in gotischen Kathedralen. Die drei guten Gesangssolisten und das subtil aufeinander abgestimmte Instrumentalensemble (drei Fiedeln, zwei Harfen, Chitarrino, Blockflöte) musizieren farb- und ausdrucksbetont – eine lohnende musikalische Zeitreise.
Susanne Stähr [01.11.2000]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Matteo da Perugia | ||
1 | Chansons (1390/1415) |