100. Geburtstag von Giselher Klebe
HfM Detmold würdigt den Komponisten und Detmolder Ehrenbürger mit Festivalprogramm

Am 28.06.25 hätte Giselher Klebe seinen 100. Geburtstag gefeiert. Aus diesem Anlass würdigt die Hochschule für Musik Detmold ihren langjährigen Professor und international anerkannten Komponisten im Wintersemester mit einem Festival-Programm. Unter dem Titel „Giselher Klebe_100 | Detmold“ lädt die Hochschule von Oktober bis Dezember 2025 zu Konzerten, einer Ausstellung und einem musikwissenschaftlichen Symposium ein. Ziel ist es, das kompositorische Werk Klebes in Erinnerung zu rufen und sein musikalisches Erbe neu zu entdecken.
Prägender Komponist der Nachkriegszeit
Giselher Klebe war seit 1957 an der Hochschule tätig und wurde 1962 zum Professor für Komposition berufen. Als einer der bedeutendsten Komponisten der deutschen Nachkriegszeit prägte er Generationen von Studierenden sowie Musikerinnen und Musikern weit über Detmold hinaus.
Eröffnet wird die Veranstaltungsreihe mit der diesjährigen Studienjahreseröffnung der Hochschule. Am 25.10. folgt eine Gesprächsveranstaltung mit engen Wegbegleitern Klebes. Zu den Gästen zählen unter anderem seine Tochter Sonja Klebe, der ehemalige Rektor und Klebe-Schüler Prof. Martin Christoph Redel sowie die Professoren Eckhard Fischer, Silke-Thora Matthies und Hans-Dietrich Klaus, die zahlreiche Werke des Komponisten uraufgeführt haben.
Am 29.10. erklingen zwei Orchesterwerke Klebes in einem Konzert mit Studierenden der Dirigierklasse unter der Leitung von Prof. Florian Ludwig. Es spielt die Nordwestdeutsche Philharmonie. Am 14.11. richtet das Musikwissenschaftliche Seminar Detmold/Paderborn unter der Leitung von Prof. Dr. Antje Tumat und Dr. Anna Ricke ein Symposium mit dem Titel „Kunst kommt vom Verantworten“ aus, das sich Klebes Werkphasen und seiner künstlerischen Haltung widmet.
Konzertwochenende mit Uraufführung
Am Konzertwochenende des 15. und 16.11. wird ein abwechslungsreiches Programm mit Werken Klebes von Dozierenden der Hochschule zu Gehör gebracht. In diesen und weiteren Konzerten kann die stilistische und instrumentale Vielfalt seines Schaffens deutlich erlebt werden: So erklingen unter anderem Klebes Bearbeitung von Beethovens Mondschein-Sonate für Horn und Klavier, ein Boogie-Woogie in einer Sonate für zwei Klaviere, ein Stück für Rockband sowie ein Tango mit Mundharmonika. Darüber hinaus kommen drei Werke posthum zur Uraufführung. Das Festival bildet bewusst einen breiten Querschnitt durch verschiedenste Gattungen, Besetzungen und Schaffensperioden ab – einschließlich einer halbszenischen Aufführung der Klebe-Oper Das Mädchen aus Domremy unter der Regie von Prof. Michael Dissmeier.
Ausstellung zu Leben und Werk Klebes
Während der Gesamtdauer des Festivals wird im Foyer des Detmolder Konzerthauses eine vom Musikwissenschaftlichen Seminar Detmold/Paderborn konzipierte Ausstellung zu Leben und Werk des Komponisten gezeigt. Die künstlerische Gesamtleitung des Festivals liegt in den Händen von Christian Köhn.