Weimarer Akkordeonduo con:trust gewinnt den „John Cage Award“
Der 2008 gegründete Wettbewerb stand allen Instrumenten und Ensembles offen

Das Akkordeonduo con:trust gewann vor wenigen Tagen den mit 3.000 Euro dotierten „John Cage Award“ in Halberstadt. Insgesamt 20 internationale Solisten und Ensembles waren zu dem 2008 gegründeten Wettbewerb für zeitgenössische Musik zugelassen worden, der allen Instrumenten und Kammermusikensembles offenstand. Der Wettbewerb fand vom 5. bis 7. September im Cage-Haus sowie im Rathaus Halberstadt statt. „Wettbewerbe dieser Art dürfte es gerne mehr geben, denn neben perfektionistischer Exzellenz der Interpretation stehen auch Kreativität und künstlerische Vielfalt im Fokus“, freut sich die Weimarer Akkordeonprofessorin Claudia Buder. „Der wunderbare Erfolg des Duos zeigt, wie sie unterwegs sind.“ Aktuell schließt Duo-Mitglied Marius Staible sein Konzertexamen bei Professorin Buder ab, während sein Kommilitone Daniel Roth bereits ein Alumnus der Weimarer Akkordeonklasse ist.
Zeitgenössische Werke und eine Uraufführung
Im Rahmen des Wettbewerbs spielte das Duo con:trust Werke von Uroš Rojko, Pauline Oliveros, Chen Shuhe Yue und José Eduardo Muñoz. Darüber hinaus improvisierten die Akkordeonisten auch nach Vorgaben von künstlicher Intelligenz und entwickelten so konzeptuelle Ideen. Ein Höhepunkt ihres Programms war die Uraufführung des Werks pressure&relief für Akkordeon Duo und Live-Elektronik von Tim Helbig, der am Studio für elektroakustische Musik (SeaM) in Weimar studiert und auch gelehrt hat.
Inspirierend: Neue Musik, die man noch nicht kennt
Nach zwei intensiven Wettbewerbsrunden fand das Finale des „John Cage Awards“ im Rathaussaal in Halberstadt statt. Die letzte Runde wurde als öffentliches Konzert gestaltet. Neben dem Duo con:trust gewann auch die britische Sängerin Loré Lixenberg einen 1. Preis. „Der Wettbewerb war für uns eine unvergessliche Erfahrung, da wir das Gefühl hatten für einen Moment im Herzen der Neue-Musik-Szene zu sein“, sagt Akkordeonist Marius Staible. „Es ist unglaublich inspirierend, so viele Menschen zu sehen, die aus der ganzen Welt kommen und Musik mitbringen, die man noch nie gehört hat.“