
harmonia mundi HMC 901705
1 CD • 47min • 1999
01.03.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Klassik Heute
Empfehlung
Der Böhme Christoph Demant, bekannt geworden unter seinem latinisierten Namen Demantius, wirkte als Kantor in Sachsen, an der Johanneskirche in Zittau bis 1604, danach am Freiberger Dom. Er lebte von 1567 bis 1643, seine Lebensdaten decken sich also mit denen Claudio Monteverdis, von dem er sich als Komponist allerdings erheblich unterscheidet: Der italienische Kollege erforschte mit nie versiegender Experimentierfreude neue Ausdrucksmöglichkeiten der Musik, Demantius hingegen ist in den Traditionen der Polyphonie der Renaissance und in der Kirchenmusik der Reformationszeit fest verankert. Seine kompositorischen Überzeugungen hat er auch als Theoretiker dargelegt; seine Musik tritt dem Hörer als reicher polyphoner Satz entgegen, der gänzlich auf die Technik des cantus firmus verzichtet. In vollkommener Gleichberechtigung bilden die einzelnen Stimmen ein kunstvolles, volltönendes Klanggewebe, das Paul van Nevel und sein Huelgas Ensemble mit souveränem Stilgefühl und liebevoller Hingabe ausbreiten. Zwei Threnodien (Begräbnislieder) zeigen Demantius als ebenso virtuosen Meister des harmonisierten Kirchenliedes.
Detmar Huchting [01.03.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Christoph Demantius | ||
1 | Pfingstvesper (Trias Precum Vespertinarum, Nürnberg, 1602) | |
2 | Threnodiae (Freybergk, 1620) |
Interpreten der Einspielung
- Huelgas Ensemble (Chor, Ensemble)
- Paul van Nevel (Dirigent)