Ars Musici AMP 5092-2
1 CD • 60min • 1999
01.11.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Der 1974 in Stuttgart geborene Tomo Keller ist ein akribischer Virtuose mit tadelloser Intonation, großer Bogenkultur und farblich-expressiver Vielfalt. Bachs h-Moll-Partita spielt er mit beeindruckender Geschmeidigkeit und Intimität, allerdings auch sehr kleingliedrig in der agogischen Übertreibung, dem Betonen der persönlichen Intentionen bis in kleinste Details. Die auseinandernehmende Spielhaltung wird bei Bartóks später Solosonate noch weit problematischer, da bei Kellers zahllosen Verzögerungen, abrupten Tempoveränderungen das Metrum schlicht verloren geht, was gerade bei Chaconne und Fuge deformierende Folgen hat. Die Melodia wirkt ziellos, dafür beeindruckt das Herausarbeiten der vierteltönigen Dimension im Presto-Finale. In Eugène Ysaÿes Enescu-Hommage ist leider wieder die Neigung zur Strukturzerrüttung zu konstatieren. Geigerisch freilich beeindruckend.
Christoph Schlüren [01.11.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Johann Sebastian Bach | ||
1 | Partita Nr. 1 h-Moll BWV 1002 für Violine solo | |
Béla Bartók | ||
2 | Sonate Sz 144 für Violine solo | |
Eugène Ysaÿe | ||
3 | Sonate d-Moll op. 27 Nr. 3 für Violine solo (Ballade) |
Interpreten der Einspielung
- Tomo Keller (Violine)