Great Opera Recordings
Naxos 8.110096-97
2 CD • 2h 34min • 1938
06.05.2002
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Eine der ganz frühen Tosca-Gesamtaufnahmen aus der Schellack-Ära mit Beniamino Gigli als stimmpräsentem Cavaradossi mit toller Höhe und recht unmittelbar wirksamem Ausdrucksvermögen. Obwohl ihm lyrische Phrasen sehr liegen, schöpft er mit hitzigem Temperament gern aus dem Vollen. Auch Maria Caniglia glänzt nicht in erster Linie durch Raffinement, doch ist sie eine fabelhafte, im selben Maße kultivierte wie leidenschaftliche Tosca. Ihr flexibler Sopran projiziert in seinem vollen Spektrum zwischen hell strahlender Höhe und resonantem Brustregister die latente, bis zum Haß aufgepeitschte Gefühlsspannung. Dem mit Stimmfülle und finsterem Timbre imponierenden Scarpia liegen Teil der Partie (fast) zu tief. Oliviero de Fabritiis hatte offenbar schon 1938 viel von dem souverän gestaltenden Maestro an sich, als den man ihn Jahrzehnte später kennenlernen konnte.
Die Überspielung auf CD brachte auch klanglich etwas; ein Textheft fehlt.
Als Appendix werden Ausschnitte (ca. 50’) aus einer französisch gesungenen Tosca-Aufnahme von 1931 angeboten, die wegen der insbesondere als Manon legendären Ninon Valln interessieren könnte.
Hermann Schönegger [06.05.2002]
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Giacomo Puccini | ||
1 | Tosca |
Interpreten der Einspielung
- Maria Caniglia (Tosca - Sopran)
- Beniamino Gigli (Cavaradossi - Tenor)
- Armando Borgioli (Scarpia - Bariton)
- Ernesto Dominici (Angelotti - Baß)
- Giulio Tomei (Der Meßner - Bariton)
- Nino Mazzioti (Spoletta - Tenor)
- Gino Conti (Sciarrone - Baß)
- Chorus and Orchestra of the Royal Opera Theatre Rome (Ensemble)
- Oliviero De Fabritiis (Dirigent)