Sony Classical SK 89810
1 CD • 80min • 2001
17.06.2002
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Klassik Heute
Empfehlung
Eine erfreulich randvolle CD: Alle vier großformatigen Novitäten von Magnus Lindberg (* 1958) sind Ersteinspielungen. Die Monolithen auf dem Cover sind eine kluge Wahl: Lindbergs kraftvolle Musik ist „Urgestein“, von großer Dichte und formaler Geschlossenheit, dabei stringent im Umgang mit dem musikalischen Grundmaterial. Das spannendste Werk der CD ist vielleicht das letzte, Fresco – die scharfen Kontraste bleiben bis zum Ende unaufgelöst. Fans serieller Techniken finden vielleicht Cantigas am interessantesten. Das Werk kreist in Tonarten-Feldern, ähnlich Pendereckis Metamorphosen. Das zugänglichste Stück ist hingegen die Tondichtung Paradas. Nur das Cellokonzert entfaltet nicht sein ganzes Potential: Der nervige, stets hoch gespannte Ton des Solisten paßt nicht zu den gesanglicheren Passagen des Werkes, die man sich durchaus mit mehr Wärme und Atem vorstellen kann.
Esa-Pekka Salonen, der selbst ein vorzüglicher Komponist ist, hat für die Musik seines alten Weggefährten Lindberg intuitives Gespür. Der Klang der Direct-Stream-Digital-Aufnahme aus dem traditionsreichen Abbey Road Studio Nr. 1, London, ist phänomenal: Alle Facetten der komplexen Tonschichtungen sind präsent durchhörbar.
Dr. Benjamin G. Cohrs [17.06.2002]
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Magnus Lindberg | ||
1 | Cantigas | |
2 | Violoncellokonzert | |
3 | Parada | |
4 | Fresco |
Interpreten der Einspielung
- Christopher O'Neal (Oboe)
- Anssi Karttunen (Violoncello)
- Philharmonia Orchestra London (Orchester)
- Esa-Pekka Salonen (Dirigent)