ECM 472 169-2
1 CD • 50min • 2001
25.06.2003
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Klassik Heute
Empfehlung
Schumanns Streichquartette strahlen eine eigenartige Nüchternheit und Klarheit aus – wie Werke eines besessenen Genies, das kurz zur Besinnung kommt und das in diesen Momenten zurückgenommener Emphase fast „vernünftig“ komponiert. Man spürt das Studium typischer Quartett-Satztechniken und so manchen Einfluß von Beethoven wie Haydn oder gar Bach – aber dann glimmt doch immer wieder plötzlich die romantische Lunte, wirr aufleuchtende Gesten und düster schwirrende Motive verunsichern das nur scheinbar klassisch stabile Raum-Zeit-Gefühl.
Das Zehetmair-Quartett arbeitet diesen zentralen Aspekt der Musik mit einer unglaublich intensiven ästhetischen Konsequenz heraus – das Apollinische wird so apollinisch zelebriert, daß sich dann aus dieser Grund-Atmosphäre Abgrund und Distanz, streicherfiligrane Geister-Jagd und zwielichtiges Gefühls-Chaos in einer unerhörten Innenspannung zueinander und gegeneinander addieren. Dabei beweisen die Musiker eine hinreißende Balance zwischen Klangfarbenreichtum (gerade in den romantischen Passagen) und intim-singendem Tonfall (etwa im Anfangsteil des a-Moll-Quartetts). Im dramaturgischen Aufbau der Musik wie in ihrem immer wieder anders gefärbten lyrischen Detail eine vorbildliche Einspielung, die die Grenzen objektiver und subjektiver Gestaltgebung eindringlich und optimal auslotet.
Hans-Christian v. Dadelsen [25.06.2003]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Robert Schumann | ||
1 | Streichquartett Nr. 1 a-Moll op. 41 Nr. 1 | |
2 | Streichquartett Nr. 3 A-Dur op. 41 Nr. 3 |
Interpreten der Einspielung
- Thomas Zehetmair (Leitung)
- Matthias Metzger (Violine)
- Ruth Killius (Viola)
- Françoise Groben (Violoncello)