Anzeige

Teilen auf Facebook RSS-Feed Klassik Heute
Klassik Heute - Ihr Klassik-Portal im Internet

CD • SACD • DVD-Audio • DVD Video

Besprechung CD/SACD stereo/surround

Ludwig van Beethoven • Ferdinand Ries

Trios op. 9 arr. for Piano Trio

MDG 903 2270-6

1 CD/SACD stereo/surround • 78min • 2021

28.04.2023

Künstlerische Qualität:
Künstlerische Qualität: 9
Klangqualität:
Klangqualität: 10
Gesamteindruck:
Gesamteindruck: 9

Der Komponist und Pianist Ferdinand Ries (1784 – 1838), der sich selbst stolz als „Beethovens einzigen Schüler“ bezeichnete, hat 1806 die drei Streichtrios op. 9 seines Mentors und Vorbilds für Klaviertrio bearbeitet. Nun unternahm das Trio Parnassus, das sich seit jeher dafür einsetzt, Unbekanntes wieder zu entdecken, den gelungenen Versuch, diese Raritäten der Vergessenheit zu entreißen.

Kunst der Bearbeitung

Dabei zeigt sich, dass Ries „sein“ Instrument, das Klavier, in den Vordergrund stellte, die Violinstimme weitgehend übernahm, allerdings oft mit dem Klavierdiskant gedoppelt, die Bratschenstimme dem Cello überantwortete und dessen ursprünglichen Part dem Klavierbass übergab. So entsteht eine farbige Instrumentation, die allerdings, vor allem in den Werken op. 9 Nr. 1 G-Dur und op. 1 Nr. 2 D-Dur, zu einer Nivellierung der großen Spannungsbögen von Beethovens Originalen führt. Beim dritten Werk des Opus 9, dem bedeutenden c-Moll-Trio, ist die Bearbeitung schlüssiger gelungen.

Kunst des Zusammenspiels

Die Interpretation durch das Trio Parnassus wird vor allem vom temperamentvollen Einsatz des Pianisten Johann Blanchard bestimmt, der das Ensemble spürbar anführt und manche Partien wie die Soli eines Klavierkonzerts wirken lässt. Die Geigerin Julia Galić geht eher dezent zu Werke, so dass die bei Beethoven führende Violine in dieser Fassung etwas zurücktritt. Der Cellist Michael Groß bewältigt die Aufgabe, den ursprünglichen Violapart in der für ihn hohen Lage zu spielen, mit Bravour.

Höhepunkt der CD

Das gewichtige dritte Trio in c-Moll, einer für Beethoven besonders charakteristischen und immer wieder gewählten Tonart, begeistert nicht nur durch die schlüssige Bearbeitung von Ferdinand Ries, sondern vor allem durch die mitreißende Wiedergabe des Trio Parnassus. Hier begegnen sich die Interpreten im gemeinsamen Schwung und in der Durchsichtigkeit der Wiedergabe. Dass dieses Werk – auch in dieser Bearbeitung – häufigere Aufführungen verdient, wird so überaus deutlich.

Das Booklet bringt eine genaue Entstehungsgeschichte von Ries‘ Arrangement, verzichtet allerdings auf einen Kommentar zu Ludwig van Beethovens gewichtigem Opus 9.

Prof. Klaus Trapp [28.04.2023]

Anzeige

Komponisten und Werke der Einspielung

Tr.Komponist/Werkhh:mm:ss
CD/SACD 1
Ludwig van Beethoven/Ferdinand Ries
1Klaviertrio G-Dur op. 9 Nr. 1 00:27:12
5Klaviertrio D-Dur op. 9 Nr. 2 00:24:12
9Klaviertrio c-Moll op. 9 Nr. 3 00:26:52

Interpreten der Einspielung

Das könnte Sie auch interessieren

28.04.2023
»zur Besprechung«

Ludwig van Beethoven • Ferdinand Ries, Trios op. 9 arr. for Piano Trio
Ludwig van Beethoven • Ferdinand Ries, Trios op. 9 arr. for Piano Trio

16.03.2022
»zur Besprechung«

Nicolaus Bruhns, Cantatas and Organ Works Vol. 1
Nicolaus Bruhns, Cantatas and Organ Works Vol. 1

12.08.2020
»zur Besprechung«

Johann Sebastian Bach, Concertos for Harpsichord and Strings Vol. 1
Johann Sebastian Bach, Concertos for Harpsichord and Strings Vol. 1

10.04.2020
»zur Besprechung«

Johann Sebastian Bach, St Matthew Passion BWV 244
Johann Sebastian Bach, St Matthew Passion BWV 244

Anzeige

Klassik Heute - Ihr Klassik-Portal im Internet

Anzeige