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Besprechung CD

Mozart

Serenades

Berlin Classics 0302997BC

1 CD • 37min • 2021

12.09.2023

Künstlerische Qualität:
Künstlerische Qualität: 10
Klangqualität:
Klangqualität: 10
Gesamteindruck:
Gesamteindruck: 10

Klassik Heute
Empfehlung

Diese Aufnahme von Rokoko-„Unterhaltungsmusik“ durch das Mozarteum-Orchester Salzburg elektrisiert vom ersten Takt des ersten Marsches an und die Faszination endet erst mit dem letzten Ton. Rhythmisch äußerst scharf, ja bisweilen knallig, markant, kontrastreich durch schnelle dynamische Wechsel oft auf kleinstem Raum, beginnt schon die Serenade KV 239 und ist auch kontrastreich durch den Wechsel vom auftrumpfenden Tutti-Marsch zur heiter schwingenden Geigenmusik und vor allem zur anmutigen und einschmeichelnd-klangsinnlichen, ja sogar leicht jauchzenden und im Rondeau wie Spatzen tschilpenden Solovioline von Roberto González-Monjas, untermalt von den geschickt eingesetzten Pauken, die auch leise spannungsreich geschlagen werden. Alle kosten alle musikalischen Überraschungen, so klein oder subtil sie auch sind, genüsslich aus und produzieren so ein „permanentes Gefühl der Verwandlung“, wie es González-Monjas im Booklet beschreibt. Die im Rondeau eingeschobenen fremdartigen Teile oder „Charakter-Episoden“ (so das Booklet) werden gehörig vorgestellt, wie es sich laut Alfred Einstein für eine „Finalmusik“ gehört: „Jeder erwartet im Finale eine musikalische Vergnüglichkeit“.

Geistreicher Polychromatismus

Diese musikalische Vergnüglichkeit, diese höchst geistreiche Serenitas, herrscht auch in der Serenade KV 203, die wieder durch deutlich herausgespielte Tempo-Unterschiede, natürlich atmende Phrasierung und bestens dargestellten „Polychromatismus“ (so das Booklet) besticht. Vor allem aber das Spiel von Roberto González-Monjas im eingefügten dreisätzigen Violinkonzert begeistert: Wie aus dem Nichts lässt er zauberhaft den Ton seiner Violine im Pianissimo herauswachsen und singt dann mit federleicht-duftigem und elegant-silberglänzenden Ton weiter, bleibt auch in den hochvirtuosen Passagen mühelos leicht und trotzdem blitzsauber. Rhythmisch spritzig und fast swingend spielt das Mozarteum-Orchester dazu. Alles ist ein einziger hochanimierender Genuss – der noch verstärkt wird durch den hervorragend eingefangenen Raumklang des Ferstl-Saales im Mozarteum mit kleinem Nachhall.

Rainer W. Janka [12.09.2023]

Komponisten und Werke der Einspielung

Tr.Komponist/Werkhh:mm:ss
CD/SACD 1
Wolfgang Amadeus Mozart
1Serenata notturna D-Dur KV 239 00:12:32
4Marsch D-Dur KV 237 KV 189c 00:04:08
5Serenade Nr. 4 D-Dur KV 203 (Serenata Colloredo) 00:36:44

Interpreten der Einspielung

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