Hungaroton HCD 31634
1 CD • 68min • 1977, 1978
01.03.1999
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Es tut mir weh, aber diese Folge 9 der Beethoven-Sonaten mit Annie Fischer steht zu den bisherigen Ausgaben wie ein Fremdkörper. Der Grundton der Pianistin wirkt verfestigt, ja verhärtet. Bei der kleinen G-Dur-Sonate (op. 79) könnte man die Übertreibung teutonischer Klang- und Bewegungsmuster noch als programmatischen Revanchismus deuten, sofern man die Auffassung vertritt, mit Klischeeübertreibungen ("Presto alla tedesca"!) den sogenannten Gegner verletzen zu können. Schaut und hört man sich jedoch die anderen schnellen Sätze dieser Zusammenstellung an, dann überwiegt der Eindruck eines versteiften, holzigen Engagements.
In diesem klimatischen Zusammenhang sollte man wohl auch die gewählten Zeitmaße begreifen. Die F-Dur-Sonate wird extrem rasch (und nervös) gefahren. Ihre Oktavserien erinnern an eine auf "klassisch" zurückgetrimmte Liszt-Rhapsodie. Von der Feinmechanik her bleibt da nicht nur manches, sondern vieles auf der Strecke, wodurch die Geläufigkeiten der B-Dur-Sonate (op. 22) immer wieder wie mit Sand im Getriebe vorüberknirschen. Das Rumpelnde – hier versagt es das Ereignis!
Peter Cossé † [01.03.1999]
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Ludwig van Beethoven | ||
1 | Klaviersonate Nr. 25 G-Dur op. 79 | |
2 | Klaviersonate Nr. 19 g-Moll op. 49 Nr. 1 | |
3 | Klaviersonate Nr. 26 Es-Dur op. 81a (Les Adieux) | |
4 | Klaviersonate Nr. 22 F-Dur op. 54 |
Interpreten der Einspielung
- Annie Fischer (Klavier)