Hyperion CDA66996
1 CD • 74min • 1997, 1998
01.07.1999
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Der zugleich kompakte und kontrapunktisch-komplexe Kompositionsstil Max Regers ist ein gefundenes Fressen für den begnadeten Supervirtuosen Marc-André Hamelin, der erst jüngst mit der Gesamteinspielung von Medtners Sonatenungetümen begeisterte.
Mit seinen Bach-Variationen op. 81 unternahm Max Reger den Versuch, die Klangdimensionen der Orgel auf das Klavier zu übertragen. Die Variationenfolge kulminiert in einer monumentalen Fuge mit gewaltig sich auftürmenden Schlußakkorden im vierfachen fortissimo. Die Telemann-Variationen op. 134 sind leichter im Charakter, kontrapunktisch weniger verdichtet, dafür aber wimmeln sie von ungewöhnlichen virtuosen Figurationen, rasenden Akkordsalven und herabregnenden Tonkaskaden.
Marc-André Hamelin setzt jede Note gestochen scharf ins Licht. Seine kaum begreifliche virtuose Überlegenheit ermöglicht es ihm, selbst dort für Transparenz zu sorgen, wo Regers Klaviersatz überladen wirkt. Ihm fällt alles so phantastisch leicht, daß ihm der religiöse Charakter inbrünstiger Schwerstarbeit in den Bach-Variationen op. 81 etwas entgleitet. In allen anderen Punkten bricht Hamelin jedoch mit seinem meisterhaften Spiel auf das überzeugendste eine Lanze für die immer noch unterschätzte Klaviermusik Max Regers.
Peter Schlüer [01.07.1999]
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Max Reger | ||
1 | Variationen und Fuge über ein Thema von J.S. Bach op. 81 | |
2 | Fünf Humoresken op. 20 | |
3 | Variationen und Fuge über ein Thema von G.Ph. Telemann op. 134 |
Interpreten der Einspielung
- Marc-André Hamelin (Klavier)