Sony Classical SK 61753
1 CD • 68min • 1999
01.04.2000
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Man muß nicht unbedingt metaphysik-kritisch eingestellt sein, um die esoterische Machart der Platten-Cover, die mit Pärt oder Tavener zu tun haben, zu erkennen. Nicht von ungefähr werden der Este und der Engländer gerne zusammengespannt, wenn es um moderne Sakralmusik geht. Parrott entwirft hier eine veritable Dramaturgie: Taveners Alleluia Out of the Night wird vier Mal, in verschiedenen Versionen, in die Stückabfolge gesetzt. Den oft geschmäcklerisch wirkenden Stücken von Pärt setzt Parrott so die noch um einiges gesteigerten Heiligkeitsgrade Taveners entgegen. Während Pärt durch die Armut seiner Strukturen fasziniert, erregt Tavener Aufmerksamkeit mit geballter Verzückung; dabei achten die frühen Stücke wie etwa Canticle of the Mother of God mit seinen benebelnden Klangschwaden weniger auf eine Popqualität, wie sie die oft leicht faßlichen Werke der 80er und 90er Jahre aufweisen. Im Vergleich zu solchen Gebetsübungen wie etwa The Hidden Treasure wirkt Canticle geradezu konzentriert. In der sehr rein intonierten und nicht zu halligen Abbildung des Tavener Choirs strahlen die Stücke glücklicherweise genügend Kraft aus, versinken nicht in Meditation.
Prof. Michael B. Weiß [01.04.2000]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Arvo Pärt | ||
1 | Magnificat | |
2 | Sieben Magnificat-Antiphonen | |
3 | Fratres | |
John Tavener | ||
4 | Out of the Night (Alleluia) | |
5 | Canticle of the Mother of God | |
6 | Threnos | |
7 | Ikon of the Nativity |