Hyperion CDA67305
1 CD • 79min • 1999
01.08.2000
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Zug um Zug erschließt sich die kanadische Pianistin für Hyperion die Werke Bachs. Sie befleißigt sich einer liebevollen, intelligenten, wenn man es klischeebetont sagen möchte: einer weiblichen, charmanten Spielweise und Werkargumentation. Die Frage stellt sich, ob die Bachschen Werke und im Speziellen die Goldberg-Variationen rechtmäßig übermittelt werden, wenn die härteren, aggressiveren und sportlichen (virtuosen!) Aspekte so unterbelichtet bleiben wie in dieser Einspielung. Zwar nimmt sich Hewitt nicht ganz so viel Gesamtzeit wie ihre Hildesheimer Kollegin Ragna Schirmer, aber über dem konstruktiven, gleichwohl hochemotionalisierten Wechselspiel der Goldberg-Charaktere liegt bei Hewitt ein Hauch von dramaturgischer Beschwichtigung, als wollte sie tatsächlich nur dem Wahren, Schönen und Guten dienen, nicht aber die beißenden, ätzenden Merkmale dieser gedrängten akustischen Weltgeschichte verkünden. Ich muß immer wieder auf die erste Variation zurückkommen: sie zeigt bereits im verhaltenen Duktus (etwa im Vergleich zu Weissenberg/EMI), wie vorsichtig, wie zivil hier gearbeitet wird, wie höflich der Hörer mit einem kompositorischen Grenzfall konfrontiert wird.
Peter Cossé † [01.08.2000]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Johann Sebastian Bach | ||
1 | Goldberg-Variationen BWV 988 |