Edition Hera HERA 02102
1 CD • 61min • 1997
01.10.2000
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
In Brahms' Korrespondenz mit seinem Verleger Simrock wirken die Passagen zu seinen eigenen Violinbearbeitungen der Klarinettensonaten alles andere als freudig; läßt man den bei Brahms sicher naheliegenden Ironieverdacht einmal beiseite, kann man vermuten, daß verlegerisch-praktische Zwänge auf ihn einwirkten. So interessant die Ersteinspielung dieser sehr späten Arrangements ist, so deutlich ist sie hier einmal mehr ein Plädoyer für das Original. Allein der Kopfsatz der zweiten Sonate zeigt: Die Verwandlung brachte viele Verluste. Durch die begrenzte Tiefe der Violine verschwinden zahlreiche der strukturell bedeutsamen Oktavsprünge und damit die so reizvollen Registerwechsel; ursprünglich dunkel timbrierte, tief gelegte Melodieteile, die im Original von der Begleitung abgespreizt sind, müssen nach oben transponiert werden. Jelden und Biasini engagieren sich dabei, das ungewohnte Terrain zu gewinnen, vielleicht manchmal zu sehr. Spätestens in der Arpeggione-Sonate, etwa im zu geläufig genommenen Seitensatz des Allegro, wird manche Detailperle vernuschelt.
Prof. Michael B. Weiß [01.10.2000]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Johannes Brahms | ||
1 | Sonate f-Moll op. 120 Nr. 1 für Klarinette und Klavier | |
2 | Klarinettensonate Es-Dur op. 120 Nr. 2 | |
Franz Schubert | ||
3 | Sonate für Arpeggione (Violoncello) und Klavier a-Moll D 821 (Arpeggionesonate) |