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UA 1957
11
August
vor 67 Jahren
in München
Schon vor 1940 beschäftigte sich Paul Hindemith mit dem Stoff zu seiner Oper Die Harmonie der Welt über das Leben und Wirken des Astronomen Johannes Kepler und dessen Suche nach der Harmonie, die das Universum regiert. Die Eregnisse des Zeitgeschehens mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs hinderten ihn aber daran, das Werk richtig in Angriff zu nehmen. Das Ende der Oper entstand dabei am Anfang: Der Schlussszene liegt die Motette In Principio erat Verbum zugrunde, die Hindemith Weihnachten 1941 komponierte. Das Libretto stammt von Hindemith selbst. In mühevoller Arbeit konnte er es 1956 fertigstellen, im Mai 1957 schließlich war das gesamte Werk vollbracht. Die Uraufführung der Oper fand am 11. August 1957 an der Münchner Staatsoper unter Hindemiths Leitung statt. Bereits 1951 hatte Hindemith die dreisätzige Sinfonie Die Harmonie der Welt komponiert, die er selbst eher als „Work in progress“ sah und als konzertmäßig verarbeitete Musikstücke aus einer Oper bezeichnete, die vom Leben und Wirken Johannes Keplesr handelt. Der Titel suggeriert ein friedliches, „harmonisches“ Sujet, tatsächlich aber ist Keplers Leben in beinahe völliger Disharmonie dargestellt, dessen „Ordnung“ zerstört wird durch Intrigen, Streitigkeiten und Hass. Trotz oder wegen des hohen philosophischen, geschichtlichen und musikalischen Anspruchs konnte sich das Werk im Vergleich zu den anderen Opern Hindemiths wie Cadillac oder Mathis der Mahler auf der Bühne bis heute allerdings nicht durchsetzen.
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23.04.2003
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