Am 26. Mai 1907 ist in Wien der österreichische Komponist, Dirigent und Musikwissenschaftler Kurt Pahlen geboren. Sein Vater, Richard Pahlen, war ein bedeutender Liedbegleiter, er starb aber bereits, als Kurt erst sieben Jahre alt war. Die Mutter heiratete einen jüdischen Bankier und zog nach Berlin. Sein Studium der Germanistik und Musikwissenschaft absolvierte Kurt Pahlen aber wieder in seiner Heimatstadt Wien. Gleichzeitig machte er an der Musikakademie Wien eine praktische Ausbildung zum Kapellmeister. 1929 promovierte er zum Dr. phil. Anschließend war er erfolgreich als Kapellmeister an der Wiener Volksoper, als gefragter Chormeister der sozialistischen Bewegung sowie als Dirigent am Wiener Radio und bei den Wiener Symphonikern tätig. Als entschiedener Nazigegner ging er 1938 ins Exil nach Südamerika und schaffte dort einen erfolgreichen Neustart seiner Karriere als Musiker und Autor. 1939 übernahm er die Leitung der Filarmónica Metropolitana in Buenos Aires, 1957 wurde er Direktor des Teatro Colón. Schließlich gründete er auch den Lehrstuhl für Musikgeschichte an der Universität Montevideo/Uruguay. Als Gastdirigent leitete er zahlreiche bedeutende Konzert- und Opernorchester, als Gastprofessor hielt er Vorträge an vielen lateinamerikanischen Universitäten, als Autor veröffentlichte er Bücher, die z.T. in 16 Sprachen übersetzt wurden. Daneben pflegte er Freundschaften mit Manuel de Falla, Paul Hindemith und Wolfgang Korngold. Anfang der 70er Jahre kehrte Kurt Pahlen wieder in die Schweiz zurück, wo er sich auf Einführungen zu wichtigen Opernpremieren, u.a. bei den Salzburger Festspielen oder der Arena von Verona, konzentrierte. Nach einem Sturz während der von ihm veranstalteten Musiktage für Kinder in der Lenk starb Kurt Pahlen am 24. Juli 2003 im Alter von 96 Jahren. Er hatte seit 1944 mehr als 100 Musikbücher veröffentlicht, die vielfach zu Standardwerken wurden. 1994 war ihm von der Universität Buenos Aires die Ehrendoktorwürde verliehen worden.
[2023] Kurt Pahlen 20. Todestag
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