Raphaela Gromes als Solistin bei den Stuttgarter Philharmonikern
Adam Hickox dirigiert Werke von Sibelius, Bosmans, Nielsen und Robert Schumann
Im Jahr ihres 100-jährigen Bestehens haben die Stuttgarter Philharmoniker die Musik der zwanziger Jahre zum Motto ihrer „Großen Reihe“ gemacht. Am Mittwoch, 22. Januar ab 20 Uhr erklingen im vierten Konzert Werke von Sibelius, Bosmans und Nielsen und dazu das Cellokonzert von Robert Schumann im Beethoven-Saal der Liederhalle. Das Konzertprogramm der Stuttgarter Philharmoniker blickt im 4. Konzert ihrer Großen Reihe nach Norden, genauer gesagt, nach Finnland, in die Niederlande und nach Dänemark und präsentiert einige eindrucksvolle Raritäten dieser Zeit. Dazu hat das Orchester der Landeshauptstadt die wunderbare Cellistin Raphaela Gromes und (zum ersten Mal) den jungen britischen Dirigenten Adam Hickox eingeladen.
Den Anfang des Programms macht Jean Sibelius‘ 1926 entstandene Sinfonische Dichtung Tapiola, das letzte große Orchesterwerk aus seiner Feder. Tapio ist der finnische Waldgott aus dem Nationalepos Kalevala. Schumanns Cellokonzert aus dem Jahre 1850, entstand, als der Komponist gerade mit frischem Optimismus sein Amt als Städtischer Musikdirektor angetreten hatte. Schwung und Frische liegen hier in der Luft, auch wenn im Mittelteil eine lyrische, nach innen gekehrte Stimmung herrscht. Damals hatte es das Stück schwer, sich durchzusetzen, heute gilt es als eines der ganz großen Konzerte für das Cello überhaupt.
Entdeckenswerte Musik aus den Niederlanden und Dänemark
Kaum hierzulande bekannt ist die niederländische Komponistin Henriëtte Bosmans (1895-1952). In den 1920-er Jahren, nach ihrem Studium in Amsterdam, beschäftigte sie sich intensiv mit Werken für Violoncello, inspiriert von ihrer Freundin, der Cellistin Frieda Belinfante und anderen. Bosmans Poème für Cello und Orchester aus dem Jahre 1923 spiegelt ihren frühen Stil mit Anklängen an den französischen Impressionismus und feinem Ausdruck. Den Abschluss des philharmonischen Konzerts macht die 5. Sinfonie des Dänen Carl Nielsen, uraufgeführt 1922 in Kopenhagen. Anders als vier anderen Sinfonien hat der Komponist ihr keinen Beinamen gegeben. Das große, zweiteilige Werk ist teils virtuos, teils lyrisch angelegt, präsentiert originelle Klang- und Harmoniekombinationen, große Kontraste und ausgedehnte Steigerungsabschnitte und endet in einem großen, optimistischen Schluss in Es-Dur. Der britische Dirigent Adam Hickox (Jg.1996) studierte in Cambridge und bei der Royal Academy, leitete Konzert- und Opernaufführungen Großer Orchester und Theater und ist ab Herbst Chefdirigent des Trondheim Symphony Orchestra.
Weitere Infos und Karten: www.stuttgarter-philharmoniker.de, russ-klassik.de und www.kulturgemeinschaft.de