Giacinto Scelsi, geboren am 8. Januar 1905 in La Spezia, entstammte altem süditalienischem Adel. Er war zeitlebens bemüht, keine Details über sein Leben in die Öffentlichkeit dringen zu lassen. In seiner Jugend studierte er Komposition und Harmonielehre bei Giacinto Sallustio in Rom. In der zweiten Hälfte der 1920er Jahre ging er nach Paris. Er heiratete eine englische Adelige aus der Verwandtschaft des britischen Königshauses, die sich bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs von ihm trennte. Anfang der 1930er Jahre studierte er bei dem Skrjabin-Anhänger Egon Köhler in Genf und 1935/1936 Zwölftontechnik bei dem Schönberg-Schüler Walter Klein in Wien. Er unternahm zahlreiche Reisen, u.a. nach Afrika und in den Fernen Osten. Scelsi lebte zurückgezogen. Seine Musik fand zunächst wenig öffentliche Aufmerksamkeit. Erst in den 1980er Jahren kam es vermehrt zu Aufführungen. Sein Werk ist sehr eigenwillig. Er entwickelte eine Vorstellung vom „sphärischen“ Klang, die er durch mikrotonale Elemente in seiner Musik umzusetzen versuchte. Da ihm das schriftliche Komponieren verhasst war, entstand eine Vielzahl seiner Werke durch Improvisationen, die er auf dem Klavier spielte und auf Tonband mitschnitt. Anschließend ließ er die Stücke von (zumeist unbekannt gebliebenen) Komponisten in Notenschrift übertragen. Der Großteil der so entstandenen über 900 Bänder aus seinem Nachlass ist bis heute noch nicht gesichtet. Erst in den 1980er Jahren erwarb Scelsi vor allem in in Frankreich und Deutschland einen größeren Bekanntheitsgrad. Er starb am 9. August 1988 in Rom.
Giuseppe Sammartini hinterließ vor allen Dingen Sonaten für Oboe, Flöte oder Violine, 24 Concerti grossi, Konzerte für Klavier sowie für Oboe, 16 Ouvertüren, Sonaten für Violoncello sowie Duette für Flöte. Er war der ältere Bruder des bekannteren Giovanni Battista Sammartini, der in Mailand wirkte. Giuseppe wurde am 6. Januar 1695 in Mailand geboren. Sein Vater, Alexis Saint-Martin, war Oboist und stammte aus Frankreich. Von ihm erhielten beide Brüder Oboenunterricht. Giuseppe avancierte zu einem gefeierten Virtuosen auf der Oboe und wurde später als „der größte Oboist, den die Welt je gekannt hat“ bezeichnet. Charles Burney nannte ihn „celebrated“ – gefeiert. Er war ab 1720 Oboist am Mailänder Teatro Regio Ducal, ging aber um 1728 nach London, wo er bis zu seinem Tod lebte. Ähnlich wie bei den Bach-Söhnen wurde er daher später zur besseren Unterscheidung als der „Londoner Sammartini“ bezeichnet, während sein Bruder Giovanni in Mailand wirkte und folglich der „Mailänder Sammartini“ war. In London war er als Oboenvirtuose ungewöhnlich erfolgreich. Er spielte u.a. unter Händel am King's Theatre. Mit seiner Anstellung als Musiklehrer für den Prince of Wales, Frederick, seine Frau Augusta und deren Kinder von 1736 bis zu seinem Tod 1750 etablierte er sich schließlich auch als Komponist. Er schrieb zahlreiche Werke für Kammermusik, die er den einzelnen Familienmitgliedern widmete (12 Sonaten op. 1 an Frederick, 12 Trios op. 3 an Augusta). Etliche seiner Werke für Kammermusik wurden zu seinen Lebzeiten viel gespielt und sogar mehrfach veröffentlicht, seine Concerti und Overtures hingegen wurden hauptsächlich erst nach seinem Tod veröffentlicht, wurden dann aber zum Teil sogar populärer als die von mancher seiner italienischen Zeitgenossen wie Corelli. Eines seiner bis heute bekanntesten Werke ist das Concerto in F-Dur für Blockflöte, Streicher und basso continuo. Giuseppe Sammrtini starb zwischen dem 17. und 23. November 1750 in London.