Chandos CHAN 9852
1 CD • 63min • 1999
01.11.2000
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Klassik Heute
Empfehlung
Die Uraufführung der Siebten fand 1994 in New York statt – ein Werk von ausgesprochen herber Eigenart, sperrig und trotz aller Fratzenhaftigkeit in sich gekehrt. Bereits der ausgedehnte solistische Beginn in der Violine ist ein äußerst fragiles Gebilde, das recht bald in einen orgelartigen Cluster (Tr. 1, ab 3'47) zerfährt. Polyansky erweist sich als kundiger Lotse durch diesen Memento mori-Hades, weiß die grellen Mahlerschen Restfetzen genauso schlaglichtartig zu pointieren (Tr. 2, 0'59) wie den sublimen schwarzen Witz des Finalsatzes. Das russische Orchester geht mit ungeheurer Präzision zu Werke und bringt den trockenen Grundakzent der Sinfonie perfekt auf den Punkt.
Auch das Cellokonzert, das Schnittke direkt nach seinem ersten Schlaganfall im Jahr 1985 komponiert hat, beginnt solistisch. Die Krankheitserfahrung reflektiert sich in diesem Werk fast noch unmittelbarer als in der siebten Sinfonie, indem es den fatalistischen Charakter expressionistisch nach außen wendet.
Alexander Ivashkin meistert die Herausforderung mit einer ins Extreme gehenden Ausdrucksintensität, die nichts von der metallischen Härte des Werkes einebnet. Eine eindringliche Interpretation auf höchstem Niveau.
Norbert Rüdell [01.11.2000]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Alfred Schnittke | ||
1 | Sinfonie Nr. 7 | |
2 | Violoncellokonzert Nr. 1 |
Interpreten der Einspielung
- Alexander Ivashkin (Violoncello)
- Russian State Symphony Orchestra (Orchester)
- Valeri Polyansky (Dirigent)