cpo 999 712-2
1 CD • 61min • 1998, 1999, 2000
14.10.2002
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Die zwölf Sinfonien, deren Kompositionszeitraum das gesamte schöpferische Leben von Heitor Villa-Lobos umfaßt, sind keine leichte Kost – weder für die Ausführenden noch für den Hörer. Der hohe Anspruch, dem sich der Komponist gegenüber diesem so traditionsbeladene Genre ausgesetzt sah, bedingt stellenweise eine Komplexität der Textur und Massierung der Mittel, die eher Respekt als spontane Begeisterung abnötigen.
Der texanische Dirigent Carl St.Clair und das Stuttgarter Orchester lassen sich durch nichts einschüchtern und treiben ihr Projekt der Gesamteinspielung unerschrocken voran. Sie geben der Musik eine erfrischende Unmittelbarkeit selbst dort, wo der Komponist entgegen seiner sonstigen Tugend mehr aus dem Kopf als aus dem Bauch heraus geschrieben hat. Die 1919 entstandene Dritte, die den Krieg zum Gegenstand hat und mit der Vierten (Der Sieg) und Fünften (Der Frieden) ein Triptychon bildet, enthält ein originelles Scherzo Intrigen und Geflüster sowie ein spektakuläres, gleichwohl etwas naives finales Schlachtengemälde. Die Neunte von 1952 besticht durch Rafinesse der Verarbeitung und zeugt gleichzeitig von ungebrochener Energie und Imaginationskraft.
Als Zugabe gibt es eine kurze Rossini-Persiflage, 1929 in Paris komponiert.
Peter T. Köster † [14.10.2002]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Heitor Villa-Lobos | ||
1 | Sinfonie Nr. 3 (A Guerro) | |
2 | Sinfonie Nr. 9 | |
3 | Ouverture de l'Homme Tel |
Interpreten der Einspielung
- SWR Radio-Sinfonieorchester Stuttgart (Orchester)
- Carl St. Clair (Dirigent)