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Trumpet Consort

Matthias Höfs

Berlin Classics 0303529BC

1 CD • 51min • 2024

01.01.2025

Künstlerische Qualität:

Klangqualität:

Gesamteindruck:

Die neueste CD des Trumpet Consort unter der Leitung von Matthias Höfs demonstriert auf anregende Weise das außergewöhnliche Können und die Vielseitigkeit dieses Ensembles, das aus Matthias Höfs’ eigener Trompetenklasse an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg hervorgegangen ist. Besonders inspirierend dürfte zudem die Begegnung der Generationen wirken, denn nicht nur Studierende, sondern auch Alumni – also Ehemalige – haben sich für dieses gemeinsame Projekt engagiert. Ein weiteres verbindendes Element entsteht durch den programmatischen Streifzug durch die musikalischen Epochen vom Barock bis in die Moderne, wobei ein strahlend festlicher Klang als gemeinsamer Nenner immer wieder herauszuhören ist. Dabei wird vor allem die Vielseitigkeit der Trompete in all ihren klanglichen Facetten sowie in ihrem Dialog mit anderen Instrumenten erlebbar.

Festlicher Händel

Erstaunlich ist, wie es der gesamten Trompetensektion gelingt, selbst anspruchsvolle Streicherfiguren spielerisch zu meistern. Alles wirkt brillant intoniert und blitzsauber arrangiert, und vor allem die vielgestaltige polyphone Raffinesse fasziniert. Schon zu Beginn sorgt Georg Friedrich Händels Concerto F-Dur Pomposo für einen festlichen, majestätischen Auftakt. Händels A tempo ordinario glänzt durch barocke polyphone Pracht und bewegliche Phrasierungen, vor allem bei den Sechzehntelläufen. In A tempo giusto wird die konzertante Rolle jeder einzelnen Stimme klar hörbar, während das Ensemble die Vielstimmigkeit meisterhaft zur Geltung bringt.

Vitale Brillanz und Leichtigkeit

Auch in der Bearbeitung von Georg Philipp Telemanns Adagio für das Trumpet Consort geht das Ensemble mit Leichtigkeit und Eleganz an die Ausführung, und erneut entsteht durch den spielerischen Wettstreit und Dialog zwischen den Stimmen eine vitale Brillanz. Ebenso im Grave entfaltet sich ein inniger Instrumentalgesang, der mit Ruhe und Intensität beeindruckt.Die Bearbeitung von Wolfgang Amadeus Mozarts Andante F-Dur KV 616 durch Matthias Höfs’ Trumpet Consort erweckt ein verspieltes, friedliches Lied zum Leben. Hier gelingt dem Ensemble eine gefühlvolle und dennoch präzise Interpretation, die die subtile Schönheit der Melodie auf besondere Weise hervorhebt.

Musikalischer Aufbruch nach Amerika

Nach einem russischen Intermezzo in Gestalt von Tschaikowskys Miniaturouvertüre aus der berühmten Nussknacker-Suite (bearbeitet für Blasorchester von Roger Harvey) führt die Reise über den großen Teich nach Amerika zu Erik Morales’ Infinite Ascent, das mit bemerkenswerter Musikalität und Spannung den Hörer in sonnigere Gefilde trägt. Stanley Meyers' Cavatina, ursprünglich für Gitarre komponiert, wird vom Trompetenensemble mit leichtfüßigem Jazzfeeling dargeboten. Ähnlich versiert greifen die Hamburger Blechbläser auch traditionelle amerikanische Spirituals auf, die Erik Morales in Noten gefasst hat, und schaffen es, eine kraftvolle, bewegende Atmosphäre zu erzeugen.

Fred E. Ahlerts I’m Gonna Sit Right Down And Write Myself A Letter wird mit einer leichten, charmanten Unbeschwertheit gespielt. Das Stück verkörpert als optimistisches Lied eine humorvolle und doch tiefgründige Botschaft über Selbstermutigung und Trost – genau die richtige Botschaft gerade in diesen Tagen.

Stefan Pieper [01.01.2025]

Komponisten und Werke der Einspielung

Interpreten der Einspielung

• Trumpet Consort (Trompetenensemble)
• Matthias Höfs (Leitung)