BIS BIS-CD-879
1 CD • 73min • 1997
01.04.1999
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Es erstaunt nur auf den ersten Blick, daß Spányi für die Preußischen Sonaten zwei CDs braucht. Denn zusätzlich spielte der Ungar noch eine Reihe früher Sonaten ein. Drei davon gesellte er nun zu den Sonaten Nr. 5 und 6 und vollendete so den Zyklus. Technisch spielt der Solist auch hier wieder auf jenem tadellosen Niveau, das man von seinen Bach-Einspielungen kennt. Auch an den Interpretationen gibt es nichts zu mäkeln: Spányi setzt Verzögerungen und Inegalité gekonnt ein, zeigt sich als profunder Kenner nicht nur der Bach-Werke, wie die stilgerechten Ausführungen freierer Passagen zeigen.
Da verwundert die Instrumentenwahl umso mehr. Denn Spányi spielt auf einem von Potvlieghe nach sächsischen Modellen gebauten Clavichord. Das Instrument ist zweifellos farbenprächtig und klar, erscheint aber zu klein dimensioniert. Denn Friedrich II. holte allerlei große Cembali und Fortepianos nach Berlin, an denen Bach spielte. Aline Zylberajch hat dies in ihrer Aufnahme mit einem klangvolleren Cembalo bedacht. Zwar gelang Spányi die bisher beeindruckendste Interpretation des Zyklus. Doch wer die originale Klangpracht nicht missen will, der sollte auch weiterhin zur Einspielung mit der Koopman-Schülerin greifen.
Hagen Kunze [01.04.1999]
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Carl Philipp Emanuel Bach | ||
1 | Cembalosonate op. 1 H 28 (Preußische Sonate Nr. 5) | |
2 | Cembalosonate A-Dur H 29 (Preußische Sonate Nr. 6) | |
3 | Sonate e-Moll H 13 Wq 65:5 | |
4 | Sonate C-Dur H 17 Wq 65:8 | |
5 | Sonate B-Dur H 18 Wq 65:9 |