Orfeo C 546 001 B
1 CD • 53min • 1973
01.10.2000
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Mehr als nur ein Tondokument aus der Bayerischen Staatsoper: klingende Zeugenschaft eines ungemein animierten Buffo-Stils, der im Duktus der commedia dell'arte Puccinis geistreichster Musik alle denkbaren Avancen macht. Man spürt, wie die Intentionen des unvergessenen Regie-Giganten Günther Rennert auf die musikalische Gestaltung durchschlagen. Voraussetzung dafür war jener stürmische Impetus, zu dem sich Wolfgang Sawallisch damals berufen fühlte. Und nicht zu vergessen: Bei einem literarischen Sujet wie diesem Dante-Stoff, wo Worte und Sätze begriffen werden wollen, stellt die Wahl der deutschen Sprache auch heute noch eine profitable Alternative dar.
Fischer-Dieskau agiert als primus inter pares, als ein Komödiant mit Finesse, der ausladende Stimmkraft hinter senilem Näseln und Fisteln verbirgt, bis er die materiell Betrogenen auch noch aus dem Haus wirft. In einem Ensemble mit etlichen Persönlichkeiten läßt Albrecht Peter (Notar) durch Stimmqualität aufhorchen. Elke Schary ist eine gepflegte Lauretta, Ahnsjö war selten so gut und agil, in der Arie geht ihm aber einmal die Luft aus. Keine Textbeilage.
Hermann Schönegger [01.10.2000]
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Giacomo Puccini | ||
1 | Gianni Schicchi |
Interpreten der Einspielung
- Dietrich Fischer-Dieskau (Gianni Schicchi - Bariton)
- Elke Schary (Lauretta, Gianni Schicchis Tochter - Sopran)
- Martha Mödl (Zita, gen. die Alte, Buosos Base - Alt)
- Claes H. Ahnsjö (Rinuccio, Neffe der Zita - Tenor)
- Chor der Bayerischen Staatsoper (Chor)
- Bayerisches Staatsorchester (Orchester)
- Wolfgang Sawallisch (Dirigent)