Ein besonderes Jubiläum, das im klassischen Musikbetrieb allerdings nur bedingt Beachtung findet, ist 2019 zu feiern: Am 18. April vor zweihundert Jahren wurde Franz von Suppé in Spalato (Dalmatien) geboren. Er gilt als der Schöpfer der deutschen Operette. Immerhin hinterließ er ein Œuvre von über 200 Bühnenwerken. Seine Ouvertüren zu Dichter und Bauer und Leichte Kavallerie gehören zum Kernprogramm diverser Silvesterkonzerte und seine Operette Boccaccio ist Standardrepertoire auf deutschsprachigen Bühnen. Franz von Suppé wuchs in Zadar auf und kam nach dem Tod des Vaters 1835 mit seiner Mutter in ihre Geburtsstadt Wien. Dort besuchte er das Konservatorium der Tonkünstler und hatte Unterricht bei Simon Sechter und Xaver von Seyfried. Seine ersten Kompositionen waren geistliche Werke. Bereits mit dreizehn Jahren komponierte er eine Messe in F-Dur, die er vierzig Jahre später überarbeitet als Missa Dalmatica veröffentlichte. Eine weitere Messe vollendete Franz von Suppé 1836 in Wien. Seine erste Oper Virginia vollendete er 1837. Das Werk wurde allerdings nie aufgeführt. Nach Abschluss seines Studiums 1840 wurde Suppé Kapellmeister am Theater in der Josephstadt. Anlässlich des Todes des Operdirektors Franz Pokorny 1855 schrieb er ein Requiem für den Trauergottesdienst. 1845 wechselte Suppé an das Theater an der Wien und 1865 schließlich zum Carlstheater in der Leopoldstadt. Für seine Tätigkeit am Theater entstanden zahlreiche Bühnenmusiken zu Possen und Volksstücken. Offenbachs Operette Verlobung bei der Laterne (1858) inspirierte ihn schließlich dazu, eine einaktige Operette zu schreiben: Das Pensionat (1860). Sie gilt als die erste Wiener Operette. In den folgenden anderthalb Jahrzehnten entstanden weitere Einakter wie Flotte Bursche, Leichte Kavallerie, Banditenstreiche und Die schöne Galathee. Auch seine erste abendfüllende Operette Fatinitza (1876) wurde sehr populär, seinen größten, bis heute andauernden Erfolg jedoch konnte Suppé mit Boccacio feiern, seinem Meisterwerk. Danach schrieb er noch gut ein halbes Dutzend Operetten sowie eine Oper, bevor er sich wieder der geistlichen Musik zuwandte. Franz von Suppé starb am 21. Mai 1895 in Wien.
[2019] Franz von Suppé 200. Geburtstag
Alle Porträts im April
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- 02.04.2023 → Johann Christoph Bach 320. Todestag
- 03.04.2018 → Franz Berwald 150. Todestag
- 03.04.2020 → Mario Castelnuovo-Tedesco 125. Geburtstag
- 04.04.2017 → Salvatore Sciarrino 70. Geburtstag
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- 06.04.2021 → Igor Strawinsky 50. Todestag
- 07.04.2018 → Cesar Bresgen 30. Todestag
- 07.04.2018 → Anton Diabelli 160. Todestag
- 08.04.2022 → Nicolaus Bruhns 325. Todestag
- 08.04.2022 → Giuseppe Tartini 330. Geburtstag
- 08.04.2023 → Gaetano Donizetti 175. Todestag
- 09.04.2017 → Matthias Georg Monn 300. Geburtstag
- 09.04.2023 → Sigfrid Karg-Elert 90. Todestag
- 10.04.2019 → Nino Rota 40. Todestag
- 10.04.2024 → Eugène d' Albert 160. Geburtstag
- 11.04.2016 → Alberto Ginastera 100. Geburtstag
- 11.04.2021 → Josef Lanner 220. Geburtstag
- 13.04.2016 → Franz Danzi 190. Todestag
- 13.04.2017 → Guillaume de Machaut 640. Todestag
- 13.04.2024 → Siegfried Matthus 90. Geburtstag
- 14.04.2015 → Alexander Scriabin 100. Todestag
- 14.04.2017 → Mikhail Pletnev 60. Geburtstag
- 14.04.2023 → Josef Lanner 180. Todestag
- 15.04.2018 → Johann Friedrich Fasch 330. Geburtstag
- 16.04.2015 → Leó Weiner 130. Geburtstag
- 16.04.2023 → Federico Mompou 130. Geburtstag
- 16.04.2024 → Henry Mancini 100. Geburtstag
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- 17.04.2023 → Gregor Piatigorsky 120. Geburtstag
- 17.04.2024 → Johann Mattheson 260. Todestag
- 18.04.2015 → Giacomo Carissimi 410. Geburtstag
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- 18.04.2017 → Miklós Rózsa 110. Geburtstag
- 18.04.2019 → Franz von Suppé 200. Geburtstag
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Uraufführungen im April
- 08.04.2016 → UA vor 140 Jahren: A. Ponchielli, La Gioconda
- 09.04.2016 → UA vor 100 Jahren: M. de Falla, Noches en los jardines de España
- 19.04.2016 → UA vor 80 Jahren: A. Berg, Violinkonzert
- 24.04.2020 → UA vor 220 Jahren: J. Haydn, Die Jahreszeiten
- 27.04.2016 → UA vor 90 Jahren: G. Puccini, Turandot
- 27.04.2017 → UA vor 150 Jahren: Ch. Gounod, Roméo et Juliette
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