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[2019] Carl Loewe 150. Todestag


Der Name des deutschen Komponisten Carl Loewe ist untrennbar verbunden mit der musikalischen deutschen Ballade: Seine Kompositionen bilden den unübertroffenen Höhepunkt dieser musikalischen Form. Geboren wurde Loewe als zwölftes Kind des Kantors Andreas Loewe und seiner Frau Marie vor 220 Jahren am 20. November 1796 in Löbejün bei Halle. Er sang von 1807 bis 1809 im Köthener Knabenchor und durfte danach dank eines Stipendiums auf die Lateinschule in Halle gehen. Dort erhielt er Kompositionsunterricht bei Daniel Gottlob Türk und wurde auch von Johann Friedrich Reichardt gefördert. 1817 schrieb er sich an der Universität Halle für Evangelische Theologie ein. Er war ein hervorragender Tenor und wirkte als Solist bei den Aufführungen der Halleschen Singakademie unter Johann Friedrich Naue mit. In dieser Zeit entstanden fast fünfzig Balladenkompositionen. Nach dem Theologiestudium legte er 1820 in Berlin bei Carl Friedrich Zelter die Prüfung zum Kirchen- und Schulmusiker ab, die er mit Auszeichnung bestand. Er erhielt eine Anstellung in Stettin als Kantor und Organist an der Jakobikirche und zugleich als Gymnasiallehrer und städtischer Musikdirektor. Diese Ämter bekleidete er 46 Jahre lang und gründete während dieser Zeit den Pommerschen Chorverband, mit dem er zahlreiche Musikfeste veranstaltete. Loewe hatte einen guten Ruf sowohl als Dirigent, als Pianist wie auch als Konzertsänger. Er wurde Ehrendoktor der Universität Greifswald und 1837 Mitglied der Berliner Akademie der Künste. 1857 legte er die Leitung der Musikfeste nieder. Nach einem schweren Schlaganfall, von dem er sich 1864 wieder erholt hatte, musste er 1866 seine Ämter niederlegen. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er bei seiner ältesten Tochter Julie in Kiel. Diese bemühte sich, die Werke ihres Vaters der Nachwelt zu erhalten. Loewes Bedeutung liegt weniger in seinen Oratorien (Die Siebenschläfer, 1833), Kantaten, Opern und Kammermusikwerken als vielmehr in seinen Balladenkompositionen. Diese stellen durch seine Charakterisierungskunst den Höhepunkt dieser Gattung dar (Edward, Erlkönig op. 1, 1818, Herr Oluf, Der Zauberlehrling, Heinrich der Vogler, Fridericus Rex, Die Glocken zu Speyer, Prinz Eugen, Archibald Douglas, Der Nöck, Tom der Reimer). Das Geisterhafte, Unheimliche gelang ihm besonders gut, aber auch im Heiteren und Launigen ist er Meister. Seine Balladen sind musikdramatische Szenen, die von dem Sänger neben stimmlichen Mitteln viel Vortragskunst erfordern. Sechs Jahre vor Robert Schumann hat Loewe den Gedichtzyklus Frauenliebe und -leben von Adelbert von Chamisso vertont (1834). Seine Oratorien, Opern und Kammermusikwerke sind dagegen in Vergessenheit geraten. Carl Loewe starb am 20. April 1869 in Kiel.

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