Abschied von DSO-Chefdirigent Robin Ticciati
Abschiedskonzerte mit Mahlers 2. Sinfonie und einem Lied von Alma Mahler
Mit seinen Konzerten am Freitag und Samstag, den 15. und 16. November legt Robin Ticciati nach über sieben Jahren fruchtbarer Zusammenarbeit sein Amt als Chefdirigent des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin (DSO) nieder. Zelebriert wird dieser Abschied mit Gustav Mahlers Zweiter, der schier grenzenlosen Auferstehungssymphonie, gemeinsam mit den Solistinnen Joélle Harvey und Karen Cargill sowie dem Rundfunkchor Berlin. An den Beginn des Abends stellt Ticciati eine Komposition von Mahlers einstiger Frau Alma: das Lied Die stille Stadt, a cappella gesungen ebenfalls vom Rundfunkchor Berlin.
Konzertdebüt beim DSO vor 10 Jahren
Robin Ticciati und das DSO trafen erstmals vor mehr als einem Jahrzehnt, im Herbst 2014 aufeinander, als der Brite mit Werken von Benjamin Britten und Anton Bruckner sein fulminantes Debüt gab. Fast auf den Tag genau drei Jahre später, am 26. September 2017, nahm er offiziell die Position an der Spitze des Orchesters ein. Mit einem Festival zum Amtsantritt setzte er bereits einen Schwerpunkt für sein Wirken in Berlin, weitere erfolgreiche Festivals wie die ›Brahms-Perspektiven‹ (2019) und ›Music and Healing‹ (2023) sollten folgen, das Festival ›Wagner-Perspektiven‹ musste 2020 Corona-bedingt entfallen.
Engagement für besondere Projekte und Aufnahmen
Das DSO machte unter Robin Ticciati immer wieder durch interdisziplinäre Kooperation und szenische Projekte u. a. von Berlioz’ L’enfance du Christ (Regie: Fiona Shaw) oder Händels Messiah (Regie: Frederic Wake-Walker) auf sich aufmerksam. Das Hauptstadtpublikum mit Werken weniger bekannter Komponisten zu gewinnen, etwa mit Ethel Smyths Oper The Wreckers, seinem kontinuierlichem Engagement für Neue Musik mit etlichen Ur- und Erstaufführungen, oder zuletzt im Rahmen der Initiative »Kein Konzert ohne Komponistin!«, zählt ebenso zu den Verdiensten des scheidenden DSO-Chefdirigenten.
Robin Ticciati und das DSO legrten vielbeachtete Aufnahmen mit Werken von Bruckner, Debussy, Duparc, Duruflé, Fauré, Rachmaninoff und Strauss vor. Von der Kritik hochgelobt wurden auch die mit dem DSO und Christian Tetzlaff bei Ondine veröffentlichten Einspielungen der Violinkonzerte von Beethoven, Berg, Brahms und Sibelius und zuletzt die mit Vilde Frang für Warner Classics entstandene Aufnahme von Elgars Violinkonzert.
Mahler zum Abschluss
Mit einem für ihn typischen Programm beschließt Chefdirigent Robin Ticciati nun seine Zeit beim DSO: Den Abend eröffnet er mit dem Lied Die stille Stadt von Alma Mahler, das auf dem gleichnamigen Gedicht von Richard Dehmel beruht. Ähnlich hoffnungsvoll leuchtend wie ebenjene Stadt im Ausgangstext wird es der Rundfunkchor Berlin interpretieren. Das helle Finale der Zweiten Symphonie von Gustav Mahler treibt dieses Sentiment auf die Spitze. Das rund 80-minütige Werk, das ganz Ausdruck des existentiellen Ringens Mahlers ist, mündet in einem überwältigenden Finale, dem triumphierenden »Auferstehungssatz«. Zum fesselnden Klang jener beliebten Mahler-Symphonie tragen zum Konzert mit dem DSO die Stimmen der Sänger:innen Joélle Harvey und Karen Cargill sowie erneut des Rundfunkchors Berlin bei.
Abschiedskonzerte Robin Ticciati
- Fr 15.11. und Sa 16.11.24,
- 20 Uhr, Philharmonie Berlin - 19.15 Einführungen mit Habakuk Traber
- Joélle Harvey, Sopran, Karen Cargill, Mezzosopran
- Rundfunkchor Berlin
- Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
- Robin Ticciati, Dirigent.
Konzertkarten sind von 21 € bis 69 € online erhältlich unter dso-berlin.de, im Büro des DSO-Besucherservice (Charlottenstr. 56, 10117 Berlin), telefonisch unter T 030 20 29 87 11 oder per E-Mail an tickets@dso-berlin.de
radio3 überträgt das Konzert am 15. November 2024 live ab 20.03 Uhr.