Bertrand de Billy zum Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper ernannt
Der französische Dirigent ist dem Haus am Ring seit fast 30 Jahren eng verbunden
Nach der umjubelten Vorstellung von Les contes d’Hoffmann am Sonntag, 22. Dezember 2024, wurde Dirigent Bertrand de Billy auf offener Bühne vor Publikum, im Beisein der Solistinnen und Solisten des Abends, u. a. John Osborn, Serena Sáenz, Nicole Car, Alex Esposito sowie Kolleginnen und Kollegen aus den unterschiedlichsten Gruppen des Hauses zum Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper ernannt. Der französische Dirigent ist dem Haus am Ring seit fast 30 Jahren eng verbunden. Die Laudatio hielt Staatsoperndirektor Bogdan Roščić, die Urkunde wurde von Christian Kircher, Geschäftsführer der Bundestheater-Holding, überreicht, außerdem erhielt Bertrand de Billy den Ehrenring der Wiener Staatsoper aus dem Hause Juwelier Wagner.
Bogdan Roščić, Direktor der Wiener Staatsoper:
»Die Ehrenmitgliedschaft ist die höchste Auszeichnung, die die Wiener Staatsoper zu vergeben hat. Mit ihr ehren wir Künstlerinnen und Künstler, die das Haus in einer besonderen Verbundenheit mitgestaltet haben, so wie Bertrand de Billy das in den vergangenen fast 30 Jahren getan hat. Es war mir eine große Freude, ihm diese Ehrung am Abend seines 280. Dirigats im Haus am Ring verleihen zu dürfen – viele weitere werden folgen.«
Christian Kircher, Geschäftsführer der Bundestheater-Holding:
»Mit der Ehrenmitgliedschaft würdigt die Wiener Staatsoper einen Kapellmeister besonderen Formats. Bertrand de Billy hat das Wiener Musikleben an vielen Spielstätten mit Werken aus allen Musikepochen geprägt. Die Ehrenmitgliedschaft der Wiener Staatsoper ist ein Zeichen der besonderen Wertschätzung für sein Wirken an der Staatsoper. Wir danken Bertrand de Billy für diese Verbundenheit.«
Bertrand de Billy, Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper:
»Als ich vor 30 Jahren das erste Mal nach Wien kam, konnte ich mir unmöglich ahnen, welche Bedeutung diese Stadt für mein weiteres Leben in jeder Hinsicht haben würde. Noch weniger konnte ich mir vorstellen, als ich – mit erheblicher Nervosität – am 13. Jänner 1997 das erste Mal den Orchestergraben der Wiener Staatsoper betreten durfte, dass ich jetzt nahezu drei Jahrzehnte später sagen kann: die Wiener Staatsoper wurde meine künstlerische Heimat. Nachdem ich im Laufe meines Berufslebens an nahezu jedem bedeutenden Opernhaus der Welt arbeiten durfte, weiß ich umso sicherer: ein vergleichbares Haus, vergleichbare Mitarbeiter in allen Bereichen, der Chor und vor allem dieses durch Nichts und Niemanden vergleichbare Orchester – das gibt es nur hier. Es gibt keinen Abend, den ich hier leiten durfte, an dem ich den Orchestergraben nicht mit dem Bewusstsein betreten habe, dass es etwas Besonderes ist, hier arbeiten zu dürfen. Dass mir nun die Ehrenmitgliedschaft dieses wunderbaren Hauses verliehen wurde, ist für mich die denkbar größte Auszeichnung, die ich mir überhaupt in meinem Leben vorstellen kann und dafür bin ich unendlich dankbar.«
In Wien und weltweit geschätzter Dirigent
Bertrand de Billy zählt zu den bedeutendsten Dirigenten sowohl auf der Opernbühne als auch auf dem Konzertpodium. Sein breites Repertoire reicht von Bach bis hin zu zahlreichen Ur- und Erstaufführungen. Er war 1. Kapellmeister und stellvertretender GMD am Anhaltischen Theater in Dessau und der Volksoper Wien, Chefdirigent des Liceu und des Radio-Symphonieorchesters Wien. Engagements führten ihn u. a. an die Opernhäuser in Wien, Berlin, München, London, Paris, New York, Los Angeles und zu den Salzburger Festspielen. Weltweit gastierte er auch bei Orchestern wie dem Cleveland Orchestra, der Staatskapelle Dresden, dem Orchestre de Paris, den Wiener Symphonikern und dem London Philharmonic Orchestra. An der Wiener Staatsoper debütierte er 1997. Zuletzt dirigierte er u.a. Spontinis La Vestale an der Pariser Opéra, Thomas' Hamlet bei den Salzburger Festspielen und Nabucco an der Berliner Staatsoper. Im Frühjahr kehrt er an die Wiener Staatsoper mit Werther zurück.