Anzeige

Teilen auf Facebook RSS-Feed Klassik Heute
Klassik Heute - Ihr Klassik-Portal im Internet

CD • SACD • DVD-Audio • DVD Video

Besprechung CD

progetto Gibson

Marcello Brahms Joachim Shostakovich

RCA 19075982842

1 CD • 78min • 2016

22.10.2019

Künstlerische Qualität:
Künstlerische Qualität: 8
Klangqualität:
Klangqualität: 8
Gesamteindruck:
Gesamteindruck: 8

Sie ist eine echte Rarität: die nach dem britischen Viola-Virtuosen George Alfred Gibson benannte Viola aus der Hand Antonio Stradivaris. Gut 10 Violas aus der Werkstatt Stradivaris gibt es noch, Zweifelsfälle inklusive. Im Fall des hier eingespielten Instrumentes führte selbiges auch – zumindest teilweise – zur Wahl des Repertoires: Bratscher Lech Antonio Uszynski und sein Klavierpartner Andriy Dragan beginnen mit der G-Dur Sonate aus op. 6 von Benedetto Marcello, eine Bearbeitung des Namensgebers der Viola des ursprünglich für Violoncello geschriebenen Soloparts der Sonate. Das ist heutzutage eine eher ungewöhnliche Wahl, gehört doch das Repertoire des Spätbarock zumeist zum Revier von Interpreten der historisch informierten Aufführungspraxis. Uszynski und Dragan machen ihre Sache solide, dennoch klingt dieses Repertoire auf modernen Instrumenten nett aber auch ein bisschen trivial. Das rührt nicht selten daher, dass – wie auch in diesem Fall – Interpretationsmuster romantischer Herkunft auf barockes Repertoire angewandt werden. Überzeugend ist das nur bedingt.

Brahms, Joachim und Shostakowitch scheinen da schon eher auf die Repertoirepraxis der Interpreten zugeschnitten. Mit breitem Strich und viel Tiefgang widmen sich die beiden Musiker diesen Werken. Im Kopfsatz der Brahms-Sonate fehlt es zuweilen an intonatorischem Feinschliff, doch insgesamt kommt das pastose Melos und der verhalten sublimierte Überschwang dieser Musik gut zur Geltung. Joseph Joachims Hebräische Melodien op. 9 sind eine willkommene und sehr pittoreske Ergänzung des Repertoires und Dmitri Shostakovitchs Sonate op. 147 ein wahrlich unter die Haut gehendes Stück. Das letzte vollendete Werk des Komponisten wird hier mit großem Nachdruck zum Leben erweckt. Das Finale ist ein ziemlich düsterer Satz, aber nicht nur das. Die Intensität, mit der beide Interpreten zu Werken gehen, erreicht hier ein geradezu beklemmendes Maß.

Guido Krawinkel [22.10.2019]

Anzeige

Komponisten und Werke der Einspielung

Tr.Komponist/Werkhh:mm:ss
CD/SACD 1
Benedetto Marcello
1Sonata G major op. 1 No. 6 00:06:50
Johannes Brahms
5Klarinettensonate Es-Dur op. 120 Nr. 2 00:21:57
Joseph Joachim
8Hebräische Melodien op. 9 für Viola und Klavier 00:15:29
Dimitri Schostakowitsch
11Sonate C-Dur op. 147 für Viola und Klavier 00:33:34

Interpreten der Einspielung

Das könnte Sie auch interessieren

16.03.2022
»zur Besprechung«

Nicolaus Bruhns, Cantatas and Organ Works Vol. 1
Nicolaus Bruhns, Cantatas and Organ Works Vol. 1

12.08.2020
»zur Besprechung«

Johann Sebastian Bach, Concertos for Harpsichord and Strings Vol. 1
Johann Sebastian Bach, Concertos for Harpsichord and Strings Vol. 1

10.04.2020
»zur Besprechung«

Johann Sebastian Bach, St Matthew Passion BWV 244
Johann Sebastian Bach, St Matthew Passion BWV 244

18.02.2020
»zur Besprechung«

Ludwig van Beethoven, Symphony No. 9 in D major / BIS
Ludwig van Beethoven, Symphony No. 9 in D major / BIS

Anzeige

Klassik Heute - Ihr Klassik-Portal im Internet

Anzeige