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Besprechung CD

Outframed

Duo Duor • Eliot Quartett

decurio DEC-011

1 CD • 72min • 2023

14.05.2025

Künstlerische Qualität:
Künstlerische Qualität: 9
Klangqualität:
Klangqualität: 10
Gesamteindruck:
Gesamteindruck: 9

„Aus dem Rahmen“ fällt bei dieser CD die Besetzung mit Harfe, Saxophon und Streichquartett, wobei das Ziel ist, Musik aus verschiedenen Epochen in eigener, wenn auch ungewohnter Sicht zu gestalten. Das Duo Duor (Hila Ofek und Andre Tsirlin) und das Eliot Quartett (Maryana Osipova, Alexander Sachs, Dmitry Hahalin und Michael Preuss) haben sich dafür zu einem homogenen Sextett zusammen gefunden, das sowohl akkurat wie engagiert spannende Musik entwickelt.

Den Anfang macht Prokofievs Ouvertüre über hebräische Themen op. 34, eine Komposition, die ursprünglich als Sextett konzipiert war, wenn auch in etwas anderer Besetzung. Die Wiedergabe wirkt wie eine freie Improvisation, wobei die Betonung auf der Charakteristik der zitierten jüdischen Volkslieder liegt, etwa bei den übermäßigen Sekunden, die für deren Melodik typisch sind.

Bartók in neuer Sicht

Béla Bartóks Rumänische Volkstänze BB 68, die im Original für Klavier bestimmt sind, gewinnen in der Bearbeitung und Wiedergabe durch das Duo Duor changierende Farben. Dazu kommen bei dieser Einspielung die starken Tempounterschiede zwischen den sechs Tänzen. Selten zu hören ist das zweite Streichquartett von Sergei Rachmaninoff, ein Frühwerk, das unvollkommen wirkt, nicht nur, weil es lediglich aus zwei Sätzen besteht. Der erste Satz macht einen sprunghaften Eindruck, während der zweite mit seinen Ostinati in finsterem c-Moll daher kommt. Da ist es für das Eliot Quartett nicht einfach, einen weiten Spannungsbogen zu erzeugen!

Ein interessanter Kompositionsauftrag

Der israelische Komponist Amit Weiner, Jahrgang 1981, hat sein Werk Eschaton-Song of Genesis speziell für dieses Album geschrieben. Der erste Satz heißt „In Search oft he unheard Note“ und bezieht sich darauf, dass mit der Ankunft des Messias zu der überlieferten siebentönigen Tonleiter ein achter Ton hinzu kommt. Hier stehen Harfe und Saxophon deutlich im Vordergrund, während der zweite Satz „Song of Genesis“ stärker vom Streichquartett geprägt wird. Auf eine harmonisch und rhythmisch zupackende Steigerung folgt gegen Ende eine stille Versenkung, die von den Interpreten eindrucksvoll gestaltet wird.

Gelungen ist auch die Interpretation von Wolfgang Amadeus Mozarts Konzert für Harfe, Flöte und Orchester C-Dur KV 299 in einem kammermusikalischen Arrangement, das dem beschwingten, durchsichtigen Charakter des Werks entgegenkommt. Das Solisten-Duo Hila Ofek (Harfe) und Andre Tsirlin (Sopransaxophon) harmoniert in perfektem Zusammenspiel mit dem begleitenden Quartett.

Das Booklet gibt knappe Auskunft über die Werke, nicht aber über die Interpreten. Es fehlen die Zeitangaben für die einzelnen Sätze.

Prof. Klaus Trapp [14.05.2025]

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Komponisten und Werke der Einspielung

Tr.Komponist/Werkhh:mm:ss
CD/SACD 1
Sergej Prokofjew
1Ouvertüre über hebräische Themen op. 34 für Klarinette, Streichquartett und Klavier
Béla Bartók
2Der Tanz mit dem Stabe - Jocul cu bata, Molto moderato (aus: Sechs Rumänische Volkstänze Sz 56 für Klavier)
3Gürteltanz - Braul, Allegro (aus: Sechs Rumänische Volkstänze Sz 56 für Klavier)
4Der Stampfer - Pe loc, Moderato (aus: Sechs Rumänische Volkstänze Sz 56 für Klavier)
5Horn-Tanz - Buciumeana, Andante (aus: Sechs Rumänische Volkstänze Sz 56 für Klavier)
6Rumänische Polka - Poarga romaneasca, Allegro (aus: Sechs Rumänische Volkstänze Sz 56 für Klavier)
7Schnell-Tanz - Maruntel, Allegro - Allegro vivace (aus: Sechs Rumänische Volkstänze Sz 56 für Klavier)
Sergej Rachmaninow
8Streichquartett Nr. 2
Amit Weiner
10Eschaton - Song of Genesis
Wolfgang Amadeus Mozart
12Konzert C-Dur KV 299 für Flöte, Harfe und Orchester

Interpreten der Einspielung

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