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[2017] Paul Abraham 125. Geburtstag


Vom erfolgreichsten Bühnenkomponisten seiner Zeit zum vergessenen, psychisch kranken Mann – so verlief das Leben des ungarischen Operettenkomponisten Paul Abraham. Vor 125 Jahren, am 2. November 1892, wurde er in Apatin geboren. Ursprünglich war es nicht sein Ziel, Operettenkomponist zu werden. Er studierte von 1910 bis 1916 an der Königlich-Ungarischen Musikakademie in Budapest und zunächst entstanden „ernste“ Werke: Kammermusik, Streichquartette, Orchesterwerke, ein Cellokonzert. Erst relativ spät wechselte er ins „leichtere“ Fach, als er 1927 Kapellmeister am Budapester Hauptstädtischen Operettentheater wurde. In der Folge erregte er mit vier Liedern, die er zur Operette Zenebona beisteuerte, Aufsehen. Seine erste eigene Operette entstand 1928 (Der Gatte des Fräuleins). Mit seiner zweiten Operette (Victoria und ihr Husar, 1939), errang er bereits einen durchschlagenden Erfolg. Ein Lied aus Der Gatte des Fräuleins machte ihn auch in Deutschland bekannt. Dieses steuerte Paul Abraham dem ersten UFA-Tonfilm Melodie des Herzens bei. Unter dem Titel Bin kein Hauptmann, bin kein großes Tier, gesungen von Willy Fritsch, wurde die Komposition zu einem riesigen Schallplattenerfolg. Rasch wurde Abraham in Deutschland und über die Grenzen hinaus populär. Er übersiedelte nach Berlin und wurde dort Anfang der 1930er zum gefragtesten Komponisten seiner Zeit. Seine Operetten Victoria und ihr Husar, Blume von Hawaii und Ball im Savoy wurden die erfolgreichsten musikalischen Bühnenstücke in ganz Europa. Gleichzeitig verfasste er zahlreiche Filmmusiken zu Produktionen in Deutschland und im europäischen Ausland. Mit der Machtergreifung der Natinalsozialisten wurde die Erfolgsgeschichte Paul Abrahams jedoch jäh und nachhaltig beendet. Als Jude musste er aus Deutschland fliehen und gelangte über Wien und Paris nach New York. Dort konnte er allerdings nicht Fuß fassen, er geriet in wirtschaftliche Not und erlitt 1951 einen Nervenzusammenbruch, der seine Überführung in eine Heilanstalt notwendig machte. 1956 ermöglichten ihm Freunde die Rückkehr nach Deutschland. Am 6. Mai 1960 starb Paul Abraham nach einer schweren Krebserkrankung in einer Hamburger Nervenklinik.

»Paul Abraham: Biographie und Einspielungen«

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