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Komponisten: Aktuelle Infos

Alexander Gretschaninow 160. Geburtstag

russ. Komponist


Der russische Komponist Alexander Gretschaninow wurde am 25. Otkober 1864 als Sohn eines Kaufmanns in Moskau geboren. Gegen den Willen des Vaters studierte er ab 1881 am Moskauer Konservatorium bei Anton Arenskij und Sergei Tanejew, 1890 wechselte er an das Konservatorium in Sankt Petersburg, wo er drei Jahre Komposition bei Nikolai Rimsky-Korssakoff studierte. 1896 kehrte er nach Moskau zurück und betätigte sich neben der Komposition als Lehrer und Dirigent. Für seine Komposition 2. Liturgie des hl. Johannes Chrisostomus erhielt er vom Zaren eine lebenslagen Pension, die ihm jedoch nach der Oktoberrevolution nicht mehr weiter gewährt wurde. 1925 siedelte er nach Paris um und wanderte 1939 schließlich wegen der politischen Lage in die USA aus. 1946 erhielt er die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. Viel gespielt werden seine Klavierstücke für Kinder, er schrieb auch zahlreiche Lieder, Chöre und einige Opern für Kinder. Seine zweite Liebe galt der Kirchenmusik. Seine Kirchenmusikwerke wurde bestimmungsgemäß jedoch nicht mehr in der russisch-orthodoxen Kirche aufgeführt, als er Instrumente hinzufügte. Sein Œuvre umfasst darüber hinaus fünf Sinfonien, drei Konzerte, Kammermusik, Klaviermusik sowie mehrere Opern (u.a. Schwester Beatrice 1912 und Die Heirat 1950). Gretschaninow erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen. Er starb am 3. Januar 1956 in New York.

»Alexander Gretschaninow: Biographie und Einspielungen«

Carl Ditters von Dittersdorf 225. Todestag

österr. Komponist


Am 2. November 1739 wurde der österreichische Komponist und Geigenvirtuose Johann Carl Ditters von Dittersdorf in Wien geboren. Er erhielt bereits in jungen Jahren Violinunterricht und spielte schon als Knabe im Orchester der Benediktinerkirche. Nachdem er als Page in die Dienste des Prinzen von Hildburghausen getreten war, wurde er von diesem weiter gefördert. Er erhielt eine gründliche Musikausbildung und spielte in der Privatkapelle des Prinzen. 1761 besorgte dieser ihm eine Stelle im Wiener Hofopernorchester. Dies verschaffte Dittersdorf die Möglichkeit, die wichtigsten Werke der italienischen Opernliteratur kennenzulernen. 1763 nahm Christoph Willibald Gluck ihn mit auf eine Italienreise, bei der Dittersdorf große Erfolge als Violinvirtuose feiern konnte. Zwei Jahre später wurde er in der Nachfolge von Michael Haydn Kapellmeister des Bischofs von Großwardein in Ungarn. Nach der Auflösung des Orchesters 1769 trat Dittersdorf als Kapellmeister in die Dienste des Fürstbischofs von Breslau, Philipp Gotthard von Schaffgotsch, auf Schloss Johannesberg. 1773 wurde Karl Ditters, wie er mit bürgerlichem Namen ursprünglich hieß, in den Adelsstand erhoben. In seiner Selbstbiographie, für die er seinem Sohn seine Erinnerungen diktierte und die kurz nach seinem Tode erschien (Leipzig 1801), bezeichnete er diese Erhebung als „wichtigste Epoche“ seines Lebens. Außerdem erhielt Dittersdorf den päpstlichen Orden vom Goldenen Sporn und wurde noch im gleichen Jahr zum Amtshauptmann in Freiwaldau ernannt. Neben seinen musikalischen Aktivitäten war er auch als Forstmeister tätig. Seine letzte Stelle bekleidete Dittersdorf um 1790 als Kapellmeister des Orchesters des Herzogs Carl Christian Erdmann von Württemberg-Oels. Die letzten Lebensjahre verbrachte er verarmt und von der Gicht gezeichnet auf dem Schloss eines böhmischen Grafen. Er starb am 24. Oktober 1799 in Neuhof in Böhmen. Dittersdorf hinterließ mehr als 100 Sinfonien, zahlreiche Orchesterdivertimenti, 35 Solistenkonzerte, zwölf Streichquintette, acht Quartette, Duos, Trios und Sonaten für Klavier und andere Besetzungen, außerdem Messen, Kantaten, Oratorien und 28 Opern, von denen Doktor und Apotheker auch heute noch gespielt werden. Diese Fülle an Werken brachte Dittersdorf, der auch mit Haydn und Mozart bekannt war, den geringschätzigen Titel eines „Vielschreibers“ und Kleinmeisters ein. Allerdings trug sein Wirken insgesamt nicht unwesentlich zur Entwicklung der Musik der Wiener Klassik bei.

»Carl Ditters von Dittersdorf: Biographie und Einspielungen«

Jean-Marie Leclair 260. Todestag

frz. Komponist


Jean-Marie Leclair, geboren am 5. Oktober 1697 in Lyon, war Violinvirtuosen und Begründer der französischen Violinschule im 18. Jahrhundert. Als Sohn eines Korbflechters am 5.10.1697 in Lyon geboren, begann er seine berufliche Karriere als Tänzer und Ballettmeister in Lyon, ab 1722 war er Ballettmeister an der Turiner Oper. Ab Oktober 1723 lebte er in Paris, wo er sein Opus 1 – Zwölf Sonaten für Violine und B.c. – veröffentlichte. 1726 begegnete er in Turin Johann Joachim Quantz und dem bekannten Violinisten und Corelli-Schüler Giovanni Battista Somis, bei dem er sein Violinspiel vervollkommnete. 1728 veröffentlichte Leclair seine Sonaten Opus 2. Von 1733 bis 1737 war er „Ordinaire de la musique du roi“ am Hofe Ludwigs XV., dem er zum Dank sein Op. 2 widmete. Außerdem gab er bis 1737 zahlreiche öffentliche Konzerte bei den Concerts Spirituels bis er sich im Streit vom königlichen Orchester trennte. Von 1738 bis 1743 lebte er in den Niederlanden und arbeitete in Den Haag mit Pietro Locatelli zusammen. 1743 kehrte er nach Paris zurück. Ab 1744 folgte ein zweijähriger Aufenthalt in Chambéry in den Diensten des spanischen Thronfolgers Don Philippe, schließlich wurde er 1748 musikalischer Direktor und erster Violinist am Privattheater des Herzogs Antoine VII. de Gramont nahe bei Paris. In seinen letzten Lebensjahren wurde Leclair zunehmend eigenbrötlerischer. Seine Frau trennte sich von ihm, er zog in ein Haus in einem Viertel von Paris mit üblem Ruf, wo er am Morgen des 23. Oktober 1764 ermordet im Hausflur aufgefunden wurde. Leclairs elegante und brillante Kompositionsweise, in der er den italienischen und den französischen Stil vereint, rückt seine Concerti und Sonaten in die Nähe der Werke eines Antonio Vivaldi.

»Jean-Marie Leclair: Biographie und Einspielungen«

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Charles Ives 150. Geburtstag

US-amer. Komponist


Charles Ives war der Sohn des US-Armee-Kapellmeisters George Edwards und dessen Ehefrau Mary. Der Vater machte ihn mit den Werken Bachs und der Helmholtzschen Lehre von den Tonempfindungen bekannt. 1888 begann Ives, Orgel zu spielen, 1894 begann er sein Kompositionsstudien bei Horatio Parker an der Yale-Universität in New Haven. Nach seinem Abschluss entschloss er sich, einen konventionellen Beruf zu ergreifen, weil er glaubte, musikalische Kompromisse schließen zu müssen, wenn er von der Musik leben wolle. Daher begann er eine Tätigkeit bei einer Versicherungsgesellschaft. Als Organist betätigte er sich aber nebenher bis zu seinem dreißigsten Lebensjahr, in seiner Freizeit komponierte er. 1907 gründete Ives die Versicherungsgesellschaft Ives & Co. 1908 heiratete er die Krankenschwester Harmony Twitchell. Das Ehepaar zog nach New York City, wo Ives 1909 die Versicherungsgesellschaft Ives & Myrick gründete. Bis zu seinem ersten Herzinfarkt 1918 war er als Komponist überaus produktiv, danach schränkte er das Komponieren ziemlich ein. Seine letzte originale Komposition Sunrise für Stimme und Streichquartett über einen eigenen Text stammt aus dem Jahr 1926. Durch seine Tätigkeiten in der Versicherungsbranche war Ives zu einem stattlichen Vermögen gekommen, mit dem er Konzerte, Publikationen und Aufnahmen von befreundeten Komponisten finanzierte. Zeit seines Lebens wurde Ives’ Musik weitgehend ignoriert. Im Jahr 1947 gewann er jedoch mit seiner Sinfonie Nr. 3 den Pulitzer-Preis. In den Jahrzehnten nach seinem Tod erfuhren seine Werke immer mehr Anerkennung. Heute wird Charles Ives als einer der wichtigsten Komponisten Amerikas angesehen. Er starb am 19. Mai 1954 in West Redding, Connecticut.

»Charles Ives: Biographie und Einspielungen«

Viktor Ullmann 80. Todestag

österr. Komponist


Viktor Ullmann wurde am 1. Januar 1898 in Teschen geboren. Ab 1909 besuchte er ein Gymnasium in Wien. Er fand in Wien bald Zugang zu Arnold Schönberg und dessen Schülerkreis. Anfang Oktober 1918 wurde er in Schönbergs Kompositions-Seminar aufgenommen. Bei Schönberg selbst studierte er Formenlehre, Kontrapunktik und Orchestrierung. Ullmann war ein ausgezeichneter Pianist, allerdings ohne Ambitionen auf eine Solistenkarriere. Im Mai 1919 verließ Wien und war bis 1927 am Prager Neuen Deutschen Theater Kapellmeister unter der Direktion von Alexander von Zemlinsky. 1923 begann mit den 7 Liedern mit Klavier eine Serie erfolgreicher Uraufführungen seiner Kompositionen, die bis Anfang der 1930er Jahre andauerte („Sieben Serenaden“). Mit den Schönberg-Variationen, einem Klavierzyklus nach einem Thema von Schönberg, machte er 1929 beim Genfer Musikfest der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik auf sich aufmerksam. Fünf Jahre später wurde er für die Orchesterfassung dieses Werks mit dem Emil-Hertzka-Preis ausgezeichnet. 1929-31 war Ullmann Kapellmeister und Bühnenmusik-Komponist am Schauspielhaus Zürich. In den folgenden beiden Jahren betrieb er, inspiriert von Rudolf Steiner, eine anthroposophische Buchhandlung in Stuttgart, lebte aber ab Mitte 1933 als Musiklehrer und Journalist wieder in Prag. 1942 wurde Ullmann von den Nazis ins Ghetto Theresienstadt deportiert, wo er trotz der unmenschlichen Haftbedingungen soviel komponierte wie noch nie. Am 16. Oktober 1944 wurde Ullmann gemeinsam mit Pavel Haas und Hans Krása nach Auschwitz-Birkenau deportiert und kurz nach seiner Ankunft ermordet. Der größte Teil seiner Werke nach der Deportation gilt allerdings leider als verschollen.

»Viktor Ullmann: Biographie und Einspielungen«

Hans Krása 80. Todestag

tschech. Komponist


Am 30. November 1899 in Prag geboren, lernte Hans Krása bereits als Kind Klavier und Violine. An der Deutschen Akademie für Musik und darstellende Kunst in Prag studierte er Komposition bei Alexander von Zemlinsky und folgte diesem nach seinem Studienabschluss nach Berlin. Dort traf er auf Albert Roussel, zu dem er mehrmals zu Studienzwecken nach Frankreich reiste. Schließlich kehrte er wieder nach Prag zurück und arbeitete dort als Korrepetitor am Neuen Deutschen Theater. 1921 hatte er seinen ersten Erfolg als Komponist mit den Orchesterliedern op. 1 nach Texten von Christian Morgenstern. 1933 wurde seine Oper Die Verlobung im Traum uraufgeführt, 1938 komponierte Hans Krása die Kinderoper Brundibár für einen Wettbewerb, die Uraufführung erfolgte allerdings infolge des Ausbruchs des Zweiten Weltkrieges erst 1941 privat im jüdischen Waisenhaus. Am 10. August 1942 wurde Hans Krása ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Dort wurde Brundibár über 55-mal aufgeführt. In der Nacht zum 16. Oktober 1944 wurde Hans Krása zusammen mit Pavel Haas und Viktor Ullmann in einen Eisenbahnwaggon nach Auschwitz verladen und dort sofort nach der Ankunft ermordet.

»Hans Krása: Biographie und Einspielungen«

Alle Porträts im Oktober

Uraufführungen im Oktober

»Alle Porträts«

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