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[2024] André Campra 280. Todestag


André Campra war einer der führenden französischen Opernkomponisten im Zeitraum zwischen Jean-Baptiste Lully und Jean-Philippe Rameau. Seine „tragédies en musique“ und Ballette waren sehr erfolgreich, er hinterließ aber auch drei Bände mit Kantaten und Kirchenmusik einschließlich eines Requiems. André Campra war der Sohn eines italienischen Geigers und einer französischen Mutter. Er wurde am 4. Dezember 1660 in der Église de la Madeleine in Aix-en-Provence getauft. Den ersten Musikunterricht erhielt er von seinem Vater. 1674 wurde er Chorknabe an der Kathedrale Saint-Sauveur, vier Jahre später begann er mit theologischen Studien. Bereits mit 17 Jahren komponierte er die ersten Motetten. Sein Hang zur theatralischen Musik zeigte sich bereits zu dieser Zeit. 1681 wurde er gemaßregelt, weil er gegen die strengen kirchlichen Sitten verstoßen und unerlaubterweise an Theateraufführungen teilgenommen hatte. Trotzdem wurde er am 27 Mai desselben Jahres Kaplan. 1682 komponierte er anlässlich der Geburt eines Enkels von Louis XIV. seine erste Oper, die allerdings verschollen ist. Schließlich wurde er maître de musique an der Kathedrale von Arles. Campra galt jedoch als reizbar und dem Alkohol zugetan, so dass er die Stelle schon nach zwei Jahren verlor. Allerdings konnte er 1683 eine Stelle als Leiter der Singschule an der Kathedrale von Toulouse antreten, die er elf Jahr lang innehatte. Aufgrund der bescheidenen musikalischen Gegebenheiten wurde Campra innovativ und führte u.a. Violinen, die zur damaligen Zeit als Instrument der Straße galten, in die Kirchenmusik ein. Die Zusammenarbeit mit dem Klerus gestaltete sich aber auch hier zunehmend problematisch. So verlangte das Domkapitel 1691, dass Campra seine Werke dem Kapitel vor jeder Aufführung vorlegen musste. Vor dem Hintergrund eskalierender Spannungen erlangte er 1694 mit Hilfe des Abtes Lagrange-Trianon ein Anstellung in ähnlicher Position an der Kathedrale Notre-Dame in Paris. Ab 1697 begann Campra, Kompositionen für das Theater zu verfassen (L'Europe Galante und Le Carnaval de Venise), die er allerdings unter dem Namen seines Bruders veröffentlichte, da dies sonst erneut zu Konflikten mit der kirchlichen Obrigkeit geführt hätte. 1700 gab Campra seine gesicherte Position an Notre-Dame schließlich auf und widmete sich fortan der Musik für das Theater. Bis 1720 komponierte er rund fünfzehn „opéras-ballets“ und „tragédies lyriques“. Er war damit immerhin so erfolgreich, dass er zum Kapellmeister der Académie Royale der musique in Paris und schließlich zum sous-maître der Chapelle Royale in Versailles berufen wurde. Ab 1721 befand sich Campra wieder in kirchlichen Diensten. Von da an komponierte er nur noch geistliche Werke, etwa 30 Motetten, das Requiem sowie zahlreiche Psalmen und Kantaten. 1740 trat er im Alter von 79 Jahren von seinen Ämtern zurück und verbrachte die letzten vier Jahre seines Lebens zurückgezogen in Versailles. Dort starb er am 29. Juni 1744.

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