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UA 1859
22
Januar
vor 165 Jahren
in Hannover
Am 22. Januar erklang vor 160 Jahren zum ersten Mal das erste Klavierkonzert von Johannes Brahms. Es wurde unter der Leitung von Joseph Joachim im Königlichen Hoftheater Hannover uraufgeführt, am Klavier saß der Komponist selbst. Ursprünglich war das Werk gar nicht als Klavierkonzert geplant, sondern als Sonate für zwei Klaviere. Die Idee dazu entstand im Frühjahr 1854, kurz nach Robert Schumanns Selbstmordversuch. Brahms war jedoch im Zuge der Ausarbeitung seiner Ideen mit den klanglichen Möglichkeiten, die zwei Klaviere boten, unzufrieden. Er wollte den Entwurf daher in eine Sinfonie umarbeiten, verwarf dieses Vorhaben aber wieder, da er das Gefühl hatte, die Kunst der Instrumentation noch nicht sicher genug zu beherrschen. Seine erste Sinfonie wurde schließlich erst 1876 uraufgeführt! 1855 kam ihm die Idee, den Entwurf zu einem Klavierkonzert umzuarbeiten. Die erste Fassung des ersten Satzes (Maestoso) entstand bis zum Herbst des folgenden Jahres, den zweiten Satz, das Adagio, komponierte Brahms im Winter 1856/57. Die Fertigstellung des dritten Satzes – Rondo: Allegro non troppo – dauerte bis Ende April 1857. Brahms schickte verschiedene Fassungen zur Begutachtung an Joseph Joachim, den er auch bei anderen Werken immer wieder zu Rate zog. Auch wenn das Klavierkonzert damals nur geteilten Beifall fand, ist das rund 50minütige Werk heute ein Standardwerk des klassischen Konzertrepertoires.