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UA 1817
25
Januar
vor 207 Jahren
in Rom, Teatro Valle
Rossinis La cenerentola ossìa La buontà in trionfo hatte ihre Uraufführung am 25. Januar 1917 im Teatro Valle in Rom, ein Jahr nach seinem Barbier. Mit dem Barbier teilt die Oper das gleiche Schicksal: Die Premiere war ein Fiasko, diesmal allerdings nicht verursacht durch Intrigen, sondern schlicht durch mangelnde Vorbereitung der Sänger. Umso erfolgreicher waren dafür bis heute die Reprisen. Die Oper basiert auf dem Aschenbrödelstoff aus der berühmten Märchensammlung „Contes de ma mère l'Oye“ von Charles Perrault. Der Textdichter Jacopo Ferretti wollte jedoch kein romantisches Märchenspiel, kein deutsches „Aschenbrödel“ schreiben. Es gurren also keine Täubchen „die Guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen“, kein Vögelchen wirft ein goldenes oder silbernes Kleid vom Baum und der goldene Schuh ist durch ein Armband ersetzt. Das Märchen wird zur rationalen Komödie, die alle übernatürlichen Elemente ausscheidet. La Cenerentola ist eine Opera buffa klassischen Zuschnitts. Die zündende Ouvertüre, spritzige Ensembles, glänzende Koloraturarien und – ebenfalls eine Parallele zum Barbier – die Gewitterszene haben Rossinis Aschenbrödel einen festen Platz im Repertoire gesichert. Die Arien der Angelina (Geboren zu Leiden und Tränen, Nimmer fließen die Tränen) komponierte Rossini speziellfür die gefeierte Virtuosin (und spätere Madame Rossini) Isabella Colbran. Rossini schrieb die Musik in 24 Tagen; zwei Arien, die des Alidoro und die der Clorinda, wurden von Luca Agolini komponiert. Trotz der Eile, in der sie geschaffen wurde, ist die Partitur ein inspiriertes Meisterwerk von ganz eigentümlichem, durch den märchenhaften Stoff bedingtem Reiz.
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