Über Jahrzehnte hatte Gérard Mortier die europäische Kulturlandschaft mitgeprägt wie kaum ein zweiter, unter anderem als Intendant der Salzburger Festspiele. Er wurde am 25. November 1943 in Gent als Sohn eines Bäckers geboren, 1965 promovierte er an der Universität von Gent in Jura und schloss 1967 noch ein Zweitstudium in Kommunikationswissenschaften ab. Seine Karriere als Opern- und Theaterintendant begann er 1968 als Assistent des Flandern-Festivals. Von 1973 bis 1980 arbeitete er in Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und Paris unter Christoph von Dohnányi und Rolf Liebermann. 1981 übernahm er schließlich die Leitung des Brüsseler Opernhauses La Monnaie, die er zehn Jahre lang innehatte. Mit seinen fortschrittlichen und erfolgreichen Opernprogrammen machte international auf sich aufmerksam, so dass er 1991 zu den Salzburger Festspielen berufen wurde, deren Intendant er ebenfalls zehn Jahre lang war. Er sollte die Festspiele auch für ein jüngeres Publikum interessant machen. Während seiner Amtszeit brachte er 25 Opern des 20. Jahrhunderts auf die Bühne. 2002 gestaltete er bei der Gründung der Ruhrtriennale Essen als Intendant den ersten Zyklus und leitete schließlich von 2004 bis 2009 die Pariser Oper. Seine gemeinsame Bewerbung mit Nike Wagner um die Leitung der Bayreuther Festspiele war allerdings nicht erfolgreich. Glücklos war auch sein Engagement bei der New York City Opera, die er 2009 hätte übernehmen sollen. Infolge der Finanzkrise sah sich Mortier nicht mehr in der Lage, ein künstlerisch anspruchsvolles Programm anbieten zu können und löste seinen Vertrag trotz zweijähriger Vorbereitung vorzeitig auf. 2010 übernahm er die Leitung des Teatro Real in Madrid. Dort war er infolge der Wirtschaftskrise in Spanien ebenfalls zu drastischen Sparmaßnahmen gezwungen. Die Auseinandersetzungen wegen der ständigen Etatkürzungen wollte die Administration unter Hinweis auf eine vorher festgestellte Krebserkrankung mit der fristlosen Entlassung im September 2013 beenden. Dies löste international heftige Empörung und Proteste aus, so dass man sich genötigt sah, Mortier zumindest die Funktion eines Künstlerischen Berater anzubieten. Um die bereits laufenden Projekte nicht zu gefährden, willigte er ein. Am 8. März 2014 erlag er jedoch in Brüssel seinem Krebsleiden. Die Universität Gent ehrte ihn posthum mit der Ehrendoktorwürde.
[2024] Gérard Mortier 10. Todestag
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- 12.03.2024 → Yehudi Menuhin 25. Todestag
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Uraufführungen im März
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- 07.03.2021 → UA vor 310 Jahren: G.F. Händel, Rinaldo HWV 7
- 09.03.2022 → UA vor 180 Jahren: G. Verdi, Nabucco
- 09.03.2024 → UA vor 180 Jahren: G. Verdi, Ernani
- 11.03.2021 → UA vor 170 Jahren: G. Verdi, Rigoletto
- 14.03.2022 → UA vor 175 Jahren: G. Verdi, Macbeth
- 17.03.2019 → UA vor 140 Jahren: P. Tschaikowsky, Eugen Onegin op. 24
- 19.03.2019 → UA vor 160 Jahren: Ch. Gounod, Faust
- 19.03.2019 → UA vor 220 Jahren: J. Haydn, Die Schöpfung Hob. XXI:2
- 30.03.2021 → UA vor 80 Jahren: B. Britten, Sinfonia da Requiem op. 20
- 31.03.2021 → UA vor 180 Jahren: R. Schumann: Sinfonie Nr. 1 op. 38 B-Dur