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UA 1847
14
März
vor 177 Jahren
in Florenz
Verdis Vertonung des Shakespeare-Dramas ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert. Bereits zehn Opern hatte Verdi erfolgreich auf die Bühne gebracht. Doch mit Macbeth kündigt sich ein konzeptioneller Wandel an. Es herrschen nicht mehr helle Töne vor (Tenor, Sopran), sondern dunkle Bässe, ein herber Bariton und ein düsterer Alt! Verdi beginnt, die handelnden Personen nach musikdramatischen Gesichtspunkten zu charakterisieren. Der dramatische Aufbau ist in dieser Oper zwar eher unausgewogen, manche Passagen wirken fast banal (Hexenszene), doch erreicht Verdi in diesem Werk eine Souveränität der Orchestrierung, die wegweisend für seine künftigen Werke ist. In einer weiteren Besonderheit unterscheidet sich Macbeth von allen anderen Verdi-Opern: es gibt keine Liebesgeschichte oder irgendein Liebesverhältnis. Machtstreben, Skrupellosigkeit, das Fehlen menschlichen Empfindens und der daraus resultierende Wahnsinn sind das zugrundeliegende Thema. Dies war u.a. auch ein Grund dafür, dass die Oper bei der Uraufführung am 14. März 1847 im Teatro della Pergola in Florenz und auch später nicht den von Verdi erhofften Erfolg hatte. Nach einigen Jahren verschwand Macbeth von den Spielplänen und wurde erst in den 1930er Jahren in Italien und Deutschland wiederentdeckt. Vor allem Maria Callas als Lady Macbeth sorgte mit ihrer sensationellen Darstellung bei einer Aufführung im Dezember 1952 an der Mailänder Scala dafür, dass sich die Oper allmählich wieder einen festen Platz im Opernrepertoire erobern konnte. Heute zählt Macbeth zum Standardrepertoire.
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