Die Musikwelt und insbesondere die Deutsche Oper Berlin und die Wiener Staatsoper, Opernhäuser, mit der er eng verbunden war, trauern um Jesús López Cobos, der gestern früh, am 2. März 2018, in Berlin im Alter von 78 Jahren im Kreis seiner Familie seinem Krebsleiden erlegen ist. Der im spanischen Toro geborene López Cobos hatte zunächst Philosophie an der Universität Madrid studiert und auch promoviert. Er dirigierte den Universitätschor und begann seine Studien ab 1966 zunächst bei Franco Ferrara und später bei Hans Swarowsky in Wien. Bereits 1968 gewann er den Dirigentenwettbewerb von Besançon, der Beginn seiner internationalen Karriere, die zu Engagements bei großen Orchestern in Europa, den USA und Japan führten. Von 1981-1990 war López Cobos GMD an der Deutschen Oper Berlin, von 2003 bis 2010 Musikdirektor des Teatro Real in Madrid. Gastdirigate führten ihn zu den Festivals von Edinburgh, Salzburg, Berlin, Prag, Luzern, Montreux, Tanglewood, Ravinia sowie an den wichtigsten Opernbühnen wie die Mailänder Scala, das Royal Opera House Covent Garden, an die Pariser Oper und an die New Yorker Met. Jesús López Cobos, debütierte am 24. April 1980 mit der Premiere von L’elisir d’amore an der Wiener Staatsoper. Insgesamt leitete er dort 92 Vorstellungen, darunter die Premierenproduktionen von La cenerentola (2013) und Don Pasquale (2015). Des weiteren dirigierte er Vorstellungen von L’italiana in Algeri, La Bohème, La forza del destino, La traviata, Manon, Nabucco, Rigoletto, Un ballo in maschera und Tosca – wie auch bei seinem letzten Auftritt im Haus am Ring am 8. Januar 2018. Sein geplantes Dirigat für die Vorstellungsserie von Aida im April/Mai 2018 musste er schon im Januar krankheitsbedingt absagen (an seiner Stelle leitet Evelino Pidò die Aufführungen). Staatsoperndirektor Dominique Meyer: „Die Nachricht über den Tod von Jesús López Cobos macht mich sehr traurig. Uns verband eine jahrzehntelange professionelle Zusammenarbeit und Freundschaft. Im Jänner noch dirigierte er an der Wiener Staatsoper Tosca, bereits gezeichnet von seiner schweren Krankheit – wir hätten uns aber nicht ausdenken können, dass dies sein letztes Dirigat überhaupt sein würde. Jesús López Cobos war für mich ein Kapellmeister par excellence und im besten Sinne – mit einer riesigen Erfahrung, einer großen musikalischen Bandbreite und unvergleichlicher Kenntnis, vor allem, aber nicht nur, im italienischen Repertoire. Beeindruckend fand ich auch immer, mit welcher Kompetenz und Geduld er die Sänger auf die Produktionen vorbereitete und unterrichtete. Mit Jesús López Cobos verlieren wir einen großen Meister und Kenner – und einen sehr feinen Menschen. Unsere aufrichtige Anteilnahme gilt seiner Familie.“
[2018] Zum Tod von Jesús López Cobos
Alle Porträts im März
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- 06.03.2019 → Lorin Maazel 90. Geburtstag
- 06.03.2024 → Kiri Te Kanawa 80. Geburtstag
- 07.03.2021 → Nikolaus Harnoncourt 5. Todestag
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- 09.03.2024 → Gérard Mortier 10. Todestag
- 12.03.2016 → David Daniels 50. Geburtstag
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- 16.03.2015 → Teresa Berganza 80. Geburtstag
- 16.03.2018 → Christa Ludwig 90. Geburtstag
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- 17.03.2015 → Gary Bertini 10. Todestag
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- 19.03.2016 → Bruno Leonardo Gelber 75. Geburtstag
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- 20.03.2015 → Svjatoslav Richter 100. Geburtstag
- 21.03.2023 → Hartmut Haenchen 80. Geburtstag
- 21.03.2024 → Paul Tortelier 110. Geburtstag
- 23.03.2017 → Régine Crespin 90. Geburtstag
- 26.03.2015 → 90. Geburtstag von Pierre Boulez
- 26.03.2017 → Eugen Jochum 30. Todestag
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Uraufführungen im März
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- 04.03.2017 → UA vor 140 Jahren: P. Tschaikowsky, Schwanensee op. 20
- 06.03.2021 → UA vor 190 Jahren: V. Bellini, La Sonnambula
- 07.03.2021 → UA vor 310 Jahren: G.F. Händel, Rinaldo HWV 7
- 09.03.2022 → UA vor 180 Jahren: G. Verdi, Nabucco
- 09.03.2024 → UA vor 180 Jahren: G. Verdi, Ernani
- 11.03.2021 → UA vor 170 Jahren: G. Verdi, Rigoletto
- 14.03.2022 → UA vor 175 Jahren: G. Verdi, Macbeth
- 17.03.2019 → UA vor 140 Jahren: P. Tschaikowsky, Eugen Onegin op. 24
- 19.03.2019 → UA vor 160 Jahren: Ch. Gounod, Faust
- 19.03.2019 → UA vor 220 Jahren: J. Haydn, Die Schöpfung Hob. XXI:2
- 30.03.2021 → UA vor 80 Jahren: B. Britten, Sinfonia da Requiem op. 20
- 31.03.2021 → UA vor 180 Jahren: R. Schumann: Sinfonie Nr. 1 op. 38 B-Dur