Am 1. August 2016 feiert der spanische Gambist, Musikwissenschaftler und Dirigent Jordi Savall i Bernadet seinen 75. Geburtstag. Er hatte am Conservatori Superior de Música de Barcelona studiert, war Schüler von Wieland Kuijken in Belgien und ab 1968 von August Wenzinger an der Schola Cantorum Basiliensis in Basel. Von 1974 bis 1992 unterrichtete er dort selbst Viola da Gamba. Im selben Jahr gründete er Hespèrion XX (jetzt: Hespèrion XXI), ein Ensemble, das sich speziell dem Repertoire der frühen Musik der iberischen Halbinsel widmete. 1987 gründete er die Capella Reial de Catalunya, die sich auf die Interpretation mittelalterlicher geistlicher Musik spezialisiert hat. 2009 war Savall Gastdozent im „Juilliard Historical Performance Program“ der Juilliard School in New York City. Durch weltweite Auftritte sowie durch umfangreiche Tonaufnahmen hat sich Jordi Savall den Ruf eines bedeutenden Interpreten und Musikwissenschaftlers für Alte Musik erworben. Bereits 1998 hatte er sein eigenes Label „Alia Vox“ gegründet, das bis heute weltweit mehr als 2.000.000 CDs verkauft hat, darunter Ersteinspielungen und Repertoire-Raritäten von Biber, Morales, Victoria, Guerreno und Cabanilles. Zahlreiche seiner Einspielungen sind bis heute Referenzaufnahmen. Er war seit 1968 mit der 2011 verstorbenen Sopranistin Montserrat Figueras verheiratet. Einem größeren Publikum außerhalb der Alte Musik-Szene wurde er bekannt durch die Musik zu dem mehrfach ausgezeichneten französischen Film Die siebente Saite (1991, Regie: Alan Corneau). Außerdem komponierte er die Musik zum Film Marquise – Gefährliche Intrige aus dem Jahr 1997 (Regie: Véra Belmont). Jordi Savall erhielt zahlreiche Preise und Ehrungen, u.a. den Händel-Preis der Stadt Halle (2009), den Internationalen Friedensmusikpreis des Praetorius Musikpreises (2010), den ECHO Klassik (Kammermusik-Einspielung des Jahres 2013), sowie die Ehrendoktorwürde der Universitäten Basel (2013) und Utrecht (2016).
Die besten Besprechungen mit Jordi Savall
01.03.2001
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