Am 2. Weihnachtsfeiertag vor 30 Jahren ist der deutsche Opernsänger Gustav Neidlinger in Bad Ems gestorben. Er war einer der großen Wagner-Sänger der 50er, 60er und 70er Jahre in Bayreuth. Geboren wurde er am 21. März 1910 in Mainz. Seine Ausbildung erhielt er am Konservatorium in Frankfurt/M., sein Operndebüt gab er 21 Jahren am Opernhaus seiner Heimatstadt, wo er bis 1934 wirkte. Über eine Zwischenstation in Plauen kam er 1935 an die Hamburger Staatsoper und wechselte 1950 von dort an die Staatsoper Stuttgart. 1953 wurde er zum Kammersänger ernannt, 1977 zum Ehrenmitglied. Von 1952 bis 1975 war er in 15 Spielzeiten der gefeierte Alberich, Klingsor, Kurwenal und Telramund, aber auch der Hans Sachs in Bayreuth. Ab 1956 sang er auch regelmäßig in Wien (Escamillo, Mozarts Figaro, Orest, Wanderer, Jago, Amonasro). Als ausgesprochener Wagner-Spezialist gastierte er in den großen Opernhäusern weltweit, aber erst 1972 gab er sein Operndebüt an der Met. Neben "dämonischen" Partien und Schurkenrollen, in denen Neidlinger sehr beliebt war, war er aber auch in gänzlich verschiedenen Rollen zu erleben und trat auch als Lied- und Oratorien-Sänger erfolgreich in Erscheinung. Sein Wirken ist auf zahlreichen Platteneinspielungen dokumentiert. Für Opernkenner und -liebhaber bleibt Gustav Neidlinger unvergessen, für alle anderen sei hier an ihn erinnert. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof Stuttgart-Sillenbuch.
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