-
UA 1816
4
Dezember
vor 208 Jahren
in Neapel
Dem breiten Publikum ist Otello nicht zuletzt durch die Verfilmung von Franco Zeffirelli (1986) als Verdi-Oper bekannt. Opernkenner wissen freilich, dass Gioacchino Rossini das Shakespeare-Drama bereits 71 Jahre vor Verdi auf die Opernbühne hat. Am 2. Februar des gleichen Jahres hatte Rossini mit der Uraufführung von Il barbiere di Siviglia bereits einen grandiosen Erfolg gefeiert. Seine Erfolgsserie konnte Rossini mit Otello am 4. Dezember 1816 und gleich darauf am 25. Januar 1817 mit der Uraufführung von La Cenerentola fortsetzen. Die Uraufführung hatte etliche Widrigkeiten zu überwinden: ursprünglich sollte sie am Teatro San Carlo in Neapel stattfinden, sie musste aber in das Teatro del Fondo verlegt werden, nachdem das Teatro San Carlo in der Nacht vom 13. zum 14. Februar 1816 abgebrannt war. Zudem fand sie zwei Monate später als geplant statt, da Rossini die Oper nicht termingerecht abliefern konnte. Auch wenn das tragische Ende nicht unbedingt nach dem Geschmack des damaligen Publikums war, verbreitete sich Rossinis Otello ossia Il Moro di Venezia dennoch sehr erfolgreich zunächst an italienischen Opernhäusern, dann auch im übrigen Europa und wurde bis in die 1880er Jahre gespielt. Erst Verdis Otello (UA am 5. Februar 1887 an der Mailänder Scala) verdrängte die Rossini-Oper für etwa 100 Jahre von den Spielplänen. Seit der Wiederentdeckung der Oper vor 30 Jahren (Aufführungen u.a. 1986 in Venedig und 1988 beim Rossini Opera Festival Pesaro) kann sie sich jedoch im heutigen Opernrepertoire erfolgreich neben Verdi behaupten.
Die besten Besprechungen mit Gioachino Rossini
01.02.1999
»zur Besprechung«
01.06.2001
»zur Besprechung«