Via crucis: Kammerchor singt im Rahmen der Liszt Biennale Thüringen
An der Franz-Liszt-Gedächtnisorgel improvisiert Prof. Martin Sturm

Als „Landschaften der Seele“ bezeichnet die Liszt Biennale Thüringen 2025 ihren landesweiten Konzertreigen, an dem sich auch die Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar beteiligt. Im Rahmen des Festivals singt der Kammerchor der Hochschule unter der Leitung von Prof. Jürgen Puschbeck am Donnerstag, 5. Juni um 19:30 Uhr in der Herz-Jesu-Kirche Weimar geistliche Werke Franz Liszts. An der Franz-Liszt-Gedächtnisorgel improvisiert Prof. Martin Sturm. Der Eintritt ist frei!
Herausragendes kirchenmusikalisches Werk
Im Zentrum des Konzerts steht Franz Liszts Via crucis – Die 14 Stationen des Kreuzwegs für Solisten, Chor und Orgel. Es gilt als eines der herausragenden kirchenmusikalischen Werke Liszts aus seiner kompositorischen Spätzeit um 1878. Via crucis erlebte zuletzt im Jahr 2012 im Rahmen von Nike Wagners Kunstfest „pèlerinages“ eine erinnerungswürdige Aufführung in Zusammenarbeit mit dem Regisseur Robert Wilson. Das Publikum könne sich „auf Kontemplation und stille Einkehr“ einstellen und freuen, sagt einer der Initiatoren der Liszt Biennale Thüringen, Prof. Dr. Wolfram Huschke.
Weitere Programmpunkte des Konzerts in der katholischen Herz-Jesu-Kirche sind Franz Liszts 1842 komponiertes Ave Maria in B-Dur sowie Improvisationen des Weimarer Orgelprofessors Martin Sturm über Themen Liszts. Als Solisten singen Julia Schneider und Elisabeth Apel (Sopran), Nolwenn Tilly (Alt) sowie Maximilian Thom (Bariton).
Renommierter Kammerchor
Dem Kammerchor der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar gehören vorwiegend Studierende der Studienfächer Lehramt Musik sowie Dirigieren und Gesang an. Er wurde 1926 als Madrigalchor von Walter Rein gegründet und entwickelte sich rasch zu einem Spitzenensemble der Musikhochschule. Seit 1997 leitet Prof. Jürgen Puschbeck den Kammerchor. Puschbeck war selbst Mitglied des Dresdner Kreuzchors, studierte in Weimar und wurde 1986 zunächst Chordirektor der Jenaer Philharmonie. 1997 übernahm er die künstlerische Leitung des Kammerchors, 1998 wurde er zum Professor für Chordirigieren in Weimar berufen.
Der Kammerchor folgte Einladungen zu Festivals und Wettbewerben, darunter Marktoberdorf, Graz, Belfort, Spittal/ Drau, Riva del Garda, Tolosa und Tours. Gastspielreisen führten ihn quer durch Europa, in die USA, nach Japan und Israel. Gepflegt wird vor allem die a-cappella-Literatur des 16. bis 21. Jahrhunderts, daneben gehört aber auch die Vokalsinfonik zum festen Bestandteil des Repertoires. Der Kammerchor arbeitete bereits mit namhaften Gastdirigenten wie Kurt Masur, Fabio Luisi, Helmuth Rilling, Georg Christoph Biller, Ton Koopman, Konrad Junghänel und John Butt zusammen.